Am kommenden Wochenende gastiert die DTM auf dem Nürburgring in der Eifel. Für Christian Vietoris, der unweit der Traditionsrennstrecke in Gerolstein aufgewachsen ist, steht somit das Heimrennen vor der Tür - und damit auch das Saisonhighlight. Keine Frage, dass der Mercedes-Pilot seinen Debütsieg aus Oschersleben gerne wiederholen möchte. Kein leichtes Unterfangen ...

"Ich denke, wir haben bis dato eine sehr durchwachsene Saison gehabt", weiß Christian Vietoris. "Wir haben zwei Siege eingefahren, die sehr unerwartet kamen. Nichtsdestotrotz haben wir die Punkte auf dem Konto." Grund, sich auf die faule Haut zu legen, sind die Siege allerdings nicht. "Die Lampen in Stuttgart beziehungsweise Affalterbach gehen gar nicht mehr aus", berichtet der Mercedes-Pilot bei einem DTM-Event in Köln. "Wir arbeiten sehr hart und ich bin stolz, ein Teil dieses Teams zu sein."

Obwohl Vietoris nicht direkt in die Entwicklung des DTM-Boliden eingebunden ist, kann er Mercedes jedoch unterstützen. "Als Fahrer kann man sowohl auf der Strecke als auch neben der Strecke Einfluss nehmen", erklärt der 25-Jährige. "Neben der Strecke kann man das Team motivieren, besonders in dieser Zeit, wo die Jungs hart arbeiten und trotzdem wissen, dass der Sieg nicht greifbar ist." Und auch bei den DTM-Rennen kann Vietoris an dem Fortschritt Mercedes' arbeiten. "Auf der Strecke hilft es natürlich, dass man alles aus dem Auto herausholt", weiß der Gerolsteiner. "Wir können Schwachstellen erkennen und diese bis zum Ende der Saison ausmerzen."

Mercedes erlebte bisland eine schwierige Saison, Foto: DTM
Mercedes erlebte bisland eine schwierige Saison, Foto: DTM

Eine Mercedes-Wundertüte

Ob Mercedes auf dem Nürburgring erneut um Siege mitfahren kann, ist fraglich. "Momentan ist es wie eine Wundertüte", grinst Vietoris. "Wir wissen nicht, auf welchen Strecken wir konkurrenzfähig sind und auf welchen nicht." Grundsätzlich gilt nach Meinung des Mercedes-Piloten jedoch: Je weniger Kurven, desto besser für Mercedes.

In der Eifel spielt zudem ein weiterer Faktor in die Karten von Christian Vietoris: das Wetter. "Ich hoffe auf dem Nürburgring auf Regen", schmunzelt der 25-Jährige. Zu Beginn der Saison konnte der Mercedes-Pilot in Oschersleben seinen ersten DTM-Sieg feiern - dem Regen sei Dank. "Ich wohne nur 15 Minuten von hier", sagt der Gerolsteiner. "In der Eifel ist es jeden zweiten Tag nass, darum hoffe ich auf ein durchwachsenes Wochenende."

An einen Heimvorteil glaubt Vietoris hingegen nicht. "Im Auto macht es keinen Unterschied, ob man zuhause fährt oder im Ausland", weiß der Mercedes-Kutscher. "Dann bekommt man einen Tunnelblick und nimmt von außen nicht mehr viel wahr." Dennoch freut er sich auf sein Heimspiel. "Außerhalb der Strecke ist das natürlich was anderes, denn es sind viele Freunde und die Familie vor Ort", blickt Vietoris dem Nürburgring-Rennen optimistisch entgegen. "Neben der Strecke gibt es mehr zu tun, aber das ist schön. Ich freue mich sehr auf das Heimrennen, das ist mein Highlight."