Audi hat es in diesem Jahr schwer in der DTM. Obwohl die Ingolstädter gleich vier Piloten in den Top-Sechs der Gesamtwertung stehen haben, lässt der erste Audi-Sieg in dieser Saison noch auf sich warten. Beim kommenden DTM-Rennen auf dem Nürburgring soll sich das ändern. Vor allem Mike Rockenfeller, der in der Eifel sein Heimrennen absolviert, würde sich freuen, den ersten Audi-Sieg des Jahres einzufahren.

Dass dies nicht einfach wird, weiß Rockenfeller jedoch ganz genau. "Es ist in jedem Jahr schwer in der DTM", mahnt der Audi-Pilot. "Das ist das faszinierende, aber auch das frustrierende. Wenn du Meister bist, dann willst du gerne dort anknüpfen und weitermachen." Vor allem der Saisonstart war für Rockenfeller steinig. "In letzter Zeit waren die Entscheidungen häufiger mal die Falsche", weiß er.

Dennoch gibt Rockenfeller nicht auf und hat den Heimsieg auf dem Nürburgring im Blick. "Es ist schwierig, aber das macht es aus", grinst er. "Die Autos liegen alle dicht beisammen. Ein 14. Platz hört sich schlimm an, aber der Abstand ist so gering - das sind Kleinigkeiten." Gerade auf dem Nürburgring, dem Heimrennen für Rockenfeller und sein Team Phoenix Racing, möchte er daher den ersten Sieg für Audi in dieser Saison holen.

"Phoenix hat hier noch nie in der DTM gewonnen", erinnert Rockenfeller. "Der Nürburgring ist toll, es ist unsere Heimat und ein Highlight in der DTM." Dennoch ist dem Audi-Piloten die aktuelle Streckenvariante ein Dorn im Auge. "Ich würde gerne länger fahren als die Kurzanbindung", grinst Rockenfeller. "Aber es macht trotzdem viel Spaß." Die zahlreichen Freunde und Bekannte, die den Audi-Piloten unterstützen, bringen keinen Pluspunkt. "Im Auto bist du alleine", weiß der amtierende DTM-Champion. "Es ist kein Vorteil, ob Heimrennen oder nicht."

Im vergangenen Jahr wurde Mike Rockenfeller DTM-Champion, Foto: Sönke Brederlow
Im vergangenen Jahr wurde Mike Rockenfeller DTM-Champion, Foto: Sönke Brederlow

Heimrennen - Vorteil oder Nachteil?

Auch die Tatsache, dass der Nürburgring das Heimrennen für Phoenix Racing ist, hilft laut Rockenfeller nur bedingt. "Natürlich gibt es Vorteile was die Logistik angeht", weiß der Audi-Pilot. "Viele Mechaniker schlafen sogar zuhause." Genau hier sieht Rockenfeller jedoch auch den Nachteil. "Wenn du zuhause schläfst, hast du ein anderes Umfeld als im Hotel", erklärt er. "Es gibt die alltäglichen Dinge, die auf dich einprasseln. Außerdem wollen wir es dort besonders gut machen, vielleicht hat es uns das in der Vergangenheit erschwert."

Der letzte Audi-Sieg in der DTM ist bereits über ein Jahr her. Im Vorjahr konnte Mike Rockenfeller auf dem Moscow Raceway in Russland zuletzt triumphieren. "Gerade zu Beginn der Saison hatten wir ein starkes Paket und sind gut mitgefahren, aber wir haben keinen Sieg geholt", so Rockenfeller. "Das ist frustrierend. Aber ich hoffe, dass wir auf dem Nürburgring den ersten Sieg für Audi einfahren."

Überholmöglichkeiten sind laut Rockenfeller auf dem Nürburgring vorhanden. "Es ist nicht so einfach, aber es gibt ein paar schwierige Stellen", weiß der DTM-Champion. "Beim Anbremsen auf die NGK-Schikane ist man am Limit, da kann schnell ein Fehler passieren." Nach Meinung des Audi-Pilot ist die Strecke sehr anspruchsvoll und treibt die Fahrer schnell in einen Fehler. "Ich denke, wir werden ein spannendes Rennen sehen", so Rockenfeller. "Die Zeitabstände sind ziemlich eng, darum wird das Überholen nicht einfach. Muss muss den Gegner in einen Fehler treiben, dann kann man auch vorbei."

Warum die Fans am kommenden Wochenende in die Eifel reisen sollten? "Ich glaube, um geilen Motosport zu sehen", grinst Rockenfeller. "Wer Rennautos, Top-Piloten und coole Typen sehen möchte, der sollte zum Nürburgring kommen." Außerdem kann sich das typische Eifelwetter auch von seiner guten Seite zeigen. Der Regenschirm kann nach Meinung des Audi-Piloten daher zuhause bleiben. "Man muss es live sehen, das Auto ist geil", so Rockenfeller. "Es ist alles geboten, um viel Spaß zu haben."