Robert Wickens und der Norisring - das passt. Der Kanadier bescherte Mercedes die erste Pole Position der Saison und gleichzeitig seine zweite in Folge auf dem Stadtkurs mitten in Nürnberg. Es hatte sich schon in den Trainings angedeutet, dass die Stuttgarter am Norisring groß auftrumpfen würden. Guter Topspeed, die Möglichkeit, das Auto weiter zu entwickeln sowie Gewichtsvorteil gegenüber der Konkurrenz machten im Qualifying deutlich den Unterschied. Wickens kam wieder einmal am besten klar und startet am Sonntag von Platz eins ins vierte Rennen der Saison.

"Das fühlt sich fantastisch an", strahlte Wickens. "Ich hatte nach dem Rennen in Ungarn schon erwartet, dass es bei uns besser laufen würde. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es so gut ausgehen würde. Es wäre natürlich auch nicht verkehrt, auf mal auf einer anderen Strecke die Pole zu holen, aber okay..." Wickens war sowohl im Q2 als auch im entscheidenden Q3 am schnellsten. In der letzten Runde sicherte er sich die Bestzeit in 47.883 Sekunden und hatte damit 0,093 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Paul Di Resta.

Zweite Norisring-Pole für Robert Wickens, Foto: DTM
Zweite Norisring-Pole für Robert Wickens, Foto: DTM

Warum der große Vorteil?

Warum hatte Mercedes auf dem Norisring nun einen so eklatanten Vorteil gegenüber Audi und vor allem BMW? Wickens: "Es war immer klar, dass Mercedes gute Motoren baut. Seit ich in der DTM fahre, war unser Auto auch immer gut auf der Bremse. Das, gemixt mit dem Streckenlayout, führt dazu, dass es hier so gut für uns läuft."

Kleiner Schönheitsfehler an einem eigentlich perfekten Tag für die Stuttgarter: die Wettervorhersage. Am Rennsonntag werden Regenwahrscheinlichkeiten von 98 Prozent vorhergesagt. "Von Platz eins habe ich zwar die beste Sicht, aber es ist nicht garantiert, dass ich auch als Führender in die zweite Runde gehe", wusste Wickens um potenzielles Start-Chaos auf dem engen Stadtkurs. "Aber wir müssen hier unseren Vorteil nutzen und so viele Punkte wie möglich für Mercedes holen."

Top-Ergebnis für Mercedes im Qualifying, Foto: DTM
Top-Ergebnis für Mercedes im Qualifying, Foto: DTM

2013 ist gegessen

Im vergangenen Jahr war Wickens bestplatzierter Mercedes-Pilot auf dem Norisring. Hinter Nicht-Sieger Mattias Ekström fuhr er als Zweiter über die Ziellinie. "Letztes Jahr war letztes Jahr, und dieses Jahr ist dieses Jahr", hatte er offensichtlich keine Lust mehr, über die Ereignisse von 2013 zu sprechen.

Lob gab es unterdessen vom Chef. "Robert hat von Q1 bis Q3 eine fantastische Leistung gezeigt", sagte Mercedes-DTM-Leiter Wolfgang Schattling. "Er gehörte immer zu den Besten."