Gary Paffett, Timo Scheider und Augusto Farfus. Drei Namen, die die Herzen der Tourenwagen-Fans höher schlagen lassen. Die zahlreichen Fans der drei großen Namen aus den Lagern von Mercedes, Audi und BMW hatten heute allerdings wenig Grund zur Freude. Alle drei Fahrer mussten das Rennen auf dem Hungaroring in Budapest vorzeitig beenden. Wen es dabei besonders bitter traf, kann man dabei gar nicht so genau definieren.

Bei Farfus machten sich die ersten Schwierigkeiten sogar schon vor dem Start bemerkbar. "Es gab ein Problem mit den Bremsen. Wir haben zwar noch versucht es zu lösen, aber die Vorderachsen haben nicht richtig gebremst. Wir haben die Bremsbalance nach vorne und hinten verstellt, aber ich konnte nichts machen", klagte Farfus im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Bemerkbar machten sich die Schwierigkeiten in den Rundenzeiten, Farfus war teilweise fünf Sekunden langsamer unterwegs als seine Markenkollegen.

"Manchmal wurde ich sogar einfach auf der Geraden überholt, weil die Front einfach bremste", so Farfus, der das Rennen sogar schon etwas früher aufgeben wollte, als er zum ersten Mal an die Box kam. "Dann hat BMW allerdings gesehen, dass es möglicherweise zu regnen beginnt. Dann wollten wir es noch einmal versuchen." Der Regen kam nicht - und Farfus bog nach 31 Runden endgültig in die Garage ab.

Kurzer Auftritt von Gary Paffett

Deutlich kürzer war der Auftritt von Mercedes-Mann Paffett, er wurde schon in der zweiten Kurve umgedreht. "Das ein kurzes Rennen, vielleicht sogar das kürzeste meines Lebens. Auf jeden Fall war es aber der kürzeste DTM-Lauf für mich", so Paffett, der sich einige Stunden nach dem Rennen schon wieder beruhigt hatte. "Ich weiß nicht wer mich getroffen hat. Ein Idiot, dafür sollte er eine Strafe bekommen", schimpfte Paffett noch zuvor. Umgedreht wurde er von Joey Hand, der wiederum von Christian Vietoris angeschoben wurde.

Timo Scheider kam erst nach Rennende zurück in die Box, Foto: Audi
Timo Scheider kam erst nach Rennende zurück in die Box, Foto: Audi

Leidtragender war auch Audi-Pilot Scheider, der vom kreiselnden Paffett am Heckflügel getroffen wurde. "Zudem gab es einen Kontakt mit Tomczyk, bei dem ich mir wohl die Aufhängung hinten links beschädigt habe", so Scheider über die Schäden aus der ersten Runde. "Ich war überrascht, dass ich mit einem 45 Grad schief stehenden Lenkrad noch so gut unterwegs war. Das Auto war beängstigend schnell."

Das Aus kam in der neunten Runde, als die beschädigte Aufhängung brach und Scheider das Auto nur mit viel Talent kontrollieren konnte. "Ich dachte erst an einen Reifenschaden, habe dann aber schnell gemerkt, dass ich das Auto abstellen musste." Und selbst dabei hatte Scheider noch Pech - er stellte das Auto auf der Außenseite der Strecke ab und konnte vor Rennende nicht zur Box zurückkehren. "Es gab eine offizielle Anfrage bei der Rennleitung, aber ich durfte ja nicht einfach über die Strecke laufen. Immerhin hatte ich so einen Platz in der ersten Reihe."