Zwei Siege aus drei Rennen - Marco Wittmann hat einen Lauf. In Ungarn dominierte er das Wochenende nach belieben und sah an der Spitze ungefährdet aus. "Das ist ein supertolles Resultat, auch wegen Bruno auf Rang drei!", jubelte der BMW-Pilot auch über das Mannschaftsergebnis. "Das war ein sehr emotionaler Sieg, ich habe mich nach der Zieldurchfahrt sehr gefreut im Teamradio." Wittmann hielt zunächst Glock, dann Molina auf Distanz und sicherte sich einen Start-Ziel-Sieg.

Doch es war nicht so einfach wie es aussah, denn über jedem Führenden, der den zweiten Stint auf Standardreifen fährt, schwebt ein Damoklesschwert: "Man weiß nie, ob die Leute auf den Optionsreifen noch rankommen. Ich hatte zwar eine Lücke nach dem Boxenstopp, aber man kann ja nie wissen, was auf dem Standardreifen noch alles passiert und wer alles von hinten aufschließt. Aber es lief hier wirklich gut." Zum Glück für Wittmann kam das Safety Car nicht auf die Strecke und so konnte er das Rennen von vorne kontrollieren. "Abstand verwalten, keine Fehler machen, Überblick behalten", fasst er seine Erfolgstaktik zusammen.

Zuvor galt es aber erst einmal, in diese Position zu kommen: "Der Schlüssel war, den Start zu gewinnen, und das hat geklappt", so der 24-Jährige über den entscheidenden Moment. "Ich habe dann versucht, eine Lücke aufzubauen und Glock aus dem DRS-Fenster zu werfen, das hat auch geklappt." Von da an hatte Wittmann alles im Griff und fuhr einen souveränen Sieg heraus.

Keine Gedanken an Titel

Der entscheidende Moment: Wittmann hält Glock beim Start hinter sich, Foto: DTM
Der entscheidende Moment: Wittmann hält Glock beim Start hinter sich, Foto: DTM

Mit zwei Saisonsiegen wird der RMG-Pilot nun als Favorit auf den Titel gehandelt. Doch davon will Wittmann nichts wissen: "Ich bin eher derjenige, der leise Töne anschlägt. Ich gehe von Rennen zu Rennen, will immer mein Bestes geben und mit dem Team das beste Setup herausfinden. Es ist unglaublich, zwei von drei Rennen zu gewinnen, aber ich denke noch lange nicht an die Meisterschaft." Leise wird es aber am Abend garantiert nicht zugehen: "Wir hatten ein gutes Rennen und werden sicher eine schöne Nacht in Budapest haben."

Vor dem nächsten DTM-Lauf steht für Wittmann noch ein Highlight auf dem Programm: Er wird beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einen BMW Z4 GT3 steuern. Der Norisring wird für ihn ein Heimrennen, da er nur 20 Minuten vom Austragungsort entfernt lebt. "Ich freue mich drauf, Stadtkurse haben immer eine spezielle Atmosphäre und man darf dort keine Fehler machen", so der Ungarn-Sieger.