"Recht zufrieden ist wohl untertrieben - ich bin sehr zufrieden." Etwas anderes könnte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt wohl auch kaum behaupten. Der Hungaroring ist fest in der Hand von BMW - zumindest nach dem Qualifying. Die erste Startreihe geht komplett an BMW, unter die Top-5 mogelte sich nur Miguel Molina im Audi und in den Top-10 sind insgesamt zehn Autos des bayerischen Herstellers vertreten.

"Das ist das beste Ergebnis, das wir bisher mit dem BMW M4 DTM erreicht haben", strahlte Marquardt nach dem BMW-Rundumschlag in Ungarn. Dabei lief es im Training noch nicht rund für die Mannschaft. Ein Audi an der Spitze und lediglich vier M4 überhaupt unter den besten zwölf. Doch sobald es ernst wurde, war die Truppe da. In der ersten Qualifying-Session zeichnete sich die BMW-Dominanz bereits ab, denn sieben der acht Autos landeten unter den besten Zehn.

Marco Wittmann steht ganz vorne, Foto: BMW AG
Marco Wittmann steht ganz vorne, Foto: BMW AG

Einer stach besonders aus der Menge: Marco Wittmann. Der Meisterschaftsdritte drückte dem Hungaroring seinen Stempel auf und lag in allen Durchgängen klar an der Spitze. "Alle Sessions liefen gut und ich war sehr zufrieden mit dem Auto", freute sich Wittmann über seine erste herausgefahrene Pole Position. In Oschersleben hatte er Startplatz eins noch von Molina geerbt, der aufgrund einer Disqualifikation ans Ende des Feldes verbannt wurde. "Das Auto war heute einfach fantastisch und hat genau das gemacht, was ich wollte. Ich konnte jederzeit ans Limit gehen. Das ist ein großartiger Tag für mich und mein Team", freute sich der Pole-Setter.

Der Tag der Superlative

Neben dem besten Ergebnis mit dem M4 und der zweiten Pole für Wittmann gab es noch mehr zu feiern. Timo Glock und Maxime Martin erreichten mit den Rängen zwei und vier das bisher beste Qualifying-Ergebnis ihrer DTM-Karriere. "Ich war hier in Budapest immer gut", lachte Glock, der im Training nur noch ein paar Anpassungen vornehmen musste. Doch fast wäre alles vorbei gewesen: "In der DTM darf man sich keinen einzigen Fehler erlauben, aber meine Runde war nicht perfekt. Ich hatte zwei kleine Fehler und dachte, das wäre nicht genug - und trotzdem stehe ich auf Rang zwei."

Augusto Farfus musste damit leben, als Sechster lediglich viertbester BMW-Pilot zu sein. Nach den großen Schwierigkeiten in Oschersleben war der Brasilianer aber dennoch richtig in Feierlaune. "Wir verstehen das Konzept des Autos besser, also gibt es Fortschritte", erklärte er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Wenn ich sehe, wo all die anderen BMWs sind, kann ich noch nicht glücklich sein, aber es geht zumindest in die richtige Richtung."

Die rote Laterne

Ein alter Spruch sagt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Den erwischte in Budapest Martin Tomczyk mit voller Breitseite. Während seine BMW-Kollegen sich um Superlative balgten, kämpfte der Meister von 2011 mit dem Ende des Feldes. Letztlich blieb nur Rang 18 und ein frustrierter Tomczyk. "Meine BMW Fahrerkollegen haben gezeigt, was hier in Budapest möglich ist. Ich bin am Limit unterwegs gewesen, aber es hat nicht gereicht", war er ratlos. Die Analyse des kleinen Desasters: "Die Kombination aus Auto und Fahrer war in meinem Fall heute einfach nicht schnell genug unterwegs."