Rennwochenenden laufen in der Regel immer ähnlich ab, egal wo sie stattfinden. Doch in Budapest war der Zeitplan komplett anders. Erst um 18 Uhr wurde das Qualifying gestartet, eine Stunde später war es beendet. Und für die Fahrer endet der Tag an dieser Stelle noch lange nicht: Briefing und Pressetermine wollen ebenfalls erledigt werden. Der Tenor im Fahrerlager war: "Ja, es ist schon ungewöhnlich." Die Fahrer hatten unterschiedliche Herangehensweisen, mit dieser Situation umzugehen und erklärten diese gegenüber Motorsport-Magazin.com.

"Du machst genau das gleiche, nur ein bisschen später", erklärte Bruno Spengler. "Ich habe meine gleiche Routine durchgezogen, zwei Stunden vor dem Qualifying etwas gegessen, ein bisschen hingelegt und konzentriert." Ähnlich machte es Polemann Marco Wittmann: "Letzten Endes hat sich nur der ganze Ablauf verschoben. Nach dem freien Training habe ich etwas später gegessen." Antonio Felix da Costa stieß ins gleiche Horn: "Am Ende war die Lücke zwischen Training und Qualifying gar nicht so anders. Also haben wir unser übliches Prozedere einfach später begonnen."

Langer Tag mit viel Freizeit

Ganz so einfach war es aber doch nicht, denn der Tag startete zur gewohnten Zeit, wie Wittmann erklärte: "Es ist in gewisser Weise schon schwierig, weil es ein langer Tag ist. Du bist ja um 9 Uhr schon da. Ich habe versucht, eine halbe Stunde vorm Qualifying mich wirklich zu fokussieren und aufzuwärmen. Ich habe Dehnübungen gemacht, um fit zu sein und nicht in einen Away-Modus zu geraten. Man muss schon etwas tun, wenn das Quali so spät ist, um sich zu aktivieren und die Konzentration wiederherzustellen."

Die freie Zeit am Mittag verbrachten die Fahrer unterschiedlich: Augusto Farfus legte sich eine Stunde in seinem Truck schlafen (O-Ton: "Ich liebe es, zu schlafen"), während andere Fahrer Aktivität vorzogen, Joey Hand etwa: "Man hat immer etwas zu tun, zum Beispiel physische Vorbereitung oder das Mittagessen. Ich habe Zeit mit Freunden verbracht mit denen ein bisschen geredet. Ich brauche mich nicht speziell in einer dunklen Ecke vorher zu konzentrieren." Ähnliches machte Antonio Felix da Costa: Der Portugiese verbrachte die Zeit mit seiner Familie. "Alles cool", kommentierte er lässig.

Insgesamt ergab sich für die Piloten also ein gewisses Freizeit-Fenster vor dem Start des freien Trainings, bevor es in den gewohnten Rhythmus ging. Je nach Persönlichkeit bevorzugen die Fahrer unterschiedliche Herangehensweisen, um sich auf die Situation einzuschießen. Wegschließen oder Aktivität - jeder hat seine Strategie. Verschiedene Herangehensweisen, ähnliche Ergebnisse. Dieter Gass fasste am Ende zusammen: "Im Grunde genommen haben wir das alle ganz gut gelöst."