Marco Wittmann sicherte sich die Pole Position beim dritten Lauf der DTM auf dem Hungaroring. Mit einer Zeit von 1:36.518 Minuten markierte er die schnellste Zeit des Wochenendes. Nach seiner geerbten Pole in Oschersleben holte er sich nun seine erste "richtige" Pole. Timo Glock komplettierte eine reine BMW-Reihe 1. Überhaupt war BMW ganz klar stärkste Marke: Hinter Miguel Molina, der wieder einmal die Audi-Speerspitze darstellte, kamen mit Maxime Martin, Antonio Felix da Costa und Augusto Farfus drei weitere 4er in die ersten drei Startreihen. Adrien Tambay und Nico Müller stellten ihre Audi RS5 in die vierte Startreihe.

Unwiderstehlich: Marco Wittmann lag in allen Sessions vorn, Foto: DTM
Unwiderstehlich: Marco Wittmann lag in allen Sessions vorn, Foto: DTM

"Das Auto war fantastisch, ich hatte nur einen kleinen Ausritt in Q2. Von der Pole zu starten ist ein tolles Erlebnis", jubelte der 24-Jährige nach seiner ersten echten Pole Position. "Ich mag das Quali und die Herausforderung, auf eine Runde alles zusammenbekommen zu müssen." Folgt nun nach Hockenheim der zweite Saisonsieg? Dem Braten will er noch nicht komplett trauen: "In erster Linie warten wir auf das Wetter. In Oschersleben hatten wir auch geführt und dann geschah das Unglück. Wichtig wird der Start, danach schauen wir weiter."

Martin markierte im ersten Schlagabtausch in 1:36.777 Minuten zunächst die schnellste Zeit in Q3, gefolgt von Molina und da Costa. Doch der Belgier hatte seinen frischen Reifensatz damit schon verpulvert und ging nicht mehr auf die Strecke. Wittmann lag mit gebrauchten Reifen zunächst nur auf der vierten Position. Glock und Tambay fuhren antizyklisch und gingen nur einmal auf die Strecke. Für Tambay lohnte es sich nicht, da seine Zeit gestrichen wurde, doch Glock schaffte es nach mehreren Anläufen auf die zweite Position.

Mercedes zurück im Tal der Tränen

Mercedes erlebte wieder eine Klatsche im Qualifying, Foto: Mercedes-Benz
Mercedes erlebte wieder eine Klatsche im Qualifying, Foto: Mercedes-Benz

Nichts zeigte die Mercedes-Misere schonungsloser auf als das Q1. Während Marco Wittmann in 1:36.878 Minuten die Bestzeit fuhr, schieden mit Paul di Resta, Daniel Juncadella, Gary Paffett, Vitaly Petrov und Christian Vietoris aus. Wittmanns Bestzeit war beeindruckend, zwei Zehntel schneller als der zweitplatzierte Maxime Martin. Adrien Tambay legte ausgangs der Schikane einen sehenswerten 360-Grad-Dreher hin, schaffte aber den Einzug ins Q2 ohne Probleme.

Für den Oschersleben-Sieger Vietoris eine besonders bittere Pille: Nach dem Sieg in Oschersleben steht er nun am anderen Ende des Feldes - 23. Und letzter Platz. "Es ist deutlich zu erkennen, dass es eine schwierige Situation ist", gab er zu. "Im Nassen sind wir konkurrenzfähig, hier unter trockenen Bedingungen ist es schwierig, zudem wir die Gewichte als Strafe für den Sieg mitschleppen. Wir sind im trockenen zu langsam und es ist nun wichtig, dass wir als Team so schnell wie möglich wieder nach vorne kommen."

Viele gestrichene Zeiten in Q2

Und wenn es schon einmal schief läuft, dann auch richtig: Pascal Wehrlein und Robert Wickens wurde in Q2 die schnellste Runde wegen Verlassens der Strecke gestrichen. Doch immerhin schafften die beiden verbliebenen Mercedes-Piloten im Gegensatz zu Martin Tomczyk noch eine saubere Runde. Dass Tomczyk alle Zeiten gestrichen wurden, rettete Mercedes vor der Totalpleite, sieben Autos auf den letzten sieben Plätzen aufstellen zu müssen.

Bruno Spengler verfehlte Q3 um 30 Tausendstel, gefolgt von einem Audi-Quartett bestehend aus Green, Ektröm, Mortara und Tabellenführer Rockenfeller, außerdem mussten Hand und Scheider die Segel streichen. Wittmann unterstrich seinen Führungsanspruch mit einer Zeit von 1:36.646 Minuten, drei Zehntel schneller als der zweitplatzierte Antonio Felix da Costa.