Mattias Ekström sollte man nie abschreiben. So auch in Hockenheim, wo der Schwede in der ersten Rennhälfte auf den harten Reifen bis auf den achten Rang durchgereicht wurde, dann aber auf den weicheren Options-Reifen mächtig aufdrehte und bis auf den zweiten Platz nach vorne fuhr. "Es war ein schönes Rennen und auf den Optionsreifen hat es am Ende viel Spaß gemacht, Platz um Platz nach vorn zu kommen", so Ekström. Erst vier Runden vor dem Ziel wurde seine Aufholjagd gestoppt - ausgerechnet von einem Teamkollegen.

Adrien Tambay, der auf den härteren Reifen rund zwei Sekunden langsamer war, machte sich nicht breit, fuhr aber auch nicht einfach zur Seite. Ekström fuhr sich die Aerodynamik kaputt und vermutete sogar einen Reifenschaden. "Der Reifen war perfekt, aber am Ende war das Auto einfach kaputt", ärgerte sich ein trotzdem glücklicher Ekström. "Ich habe gekämpft, aber am Ende hat es nicht ganz gereicht."

Kein Duell mit Edoardo Mortara

Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi, hätte auch ohne den Zwischenfall nicht an den Sieg geglaubt. "Dafür war der Abstand zu groß und das Rennen zu kurz. Wir haben auch nicht wirklich drauf spekuliert, dass er Wittmann einholen könnte", so der Mann vom Kommandostand.

Schade fand Ekström nur, dass es nicht zu einem direkten Duell mit Edoardo Mortara kam. Sein Markenkollege lag direkt vor ihm und fuhr ebenfalls auf weichen Pneus, bis es im letzten Renndrittel zu seinem Reifenschaden kam. "Das ist kein generelles Audi-Problem, er ist wohl einfach über eines der vielen Kohlefaserteile gefahren. Das hätte allen passieren können", urteilt Ekström. "Er war sehr schnell und ich habe von seiner Leistung profitiert. Das hätte am Ende noch ein spannenden Kampf geben können."

Ein besonderes Lob gab es für die Kollegen, die Ekström im Laufe des Rennens abschüttelte. "Die ersten Runden waren wirklich richtig spannend. In der Haarnadel waren wir mit mehreren Autos nebeneinander und ich habe geglaubt, dass jemand in mich rein fährt", so Ekström über die erste Runde. "Aber es war ein fairer Fight, es herrschte sehr viel Disziplin im Feld."