Sie starten als ältester Fahrer im Feld in Ihre 14. DTM-Saison. Überwiegt da die Routine?
Überhaupt nicht. Ich finde es zwar unglaublich, mit gerade einmal 35 schon der DTM-Senior zu sein, aber kann mich mit der Rolle gut anfreunden. Ich weiß noch, als ich vor 14 Jahren als junger Wilder nach Hockenheim kam und es den alten Hasen zeigen wollte. Inzwischen habe ich viele Erfahrungen gesammelt, ein paar Siege und Titel geholt und bin jetzt selbst derjenige, den die jungen Piloten schlagen wollen. Das ist ein neues Kapitel in meiner Karriere, in dem ich noch viel beweisen möchte.

Sie haben den Auftakt in Hockenheim schon zweimal gewonnen – worauf kommt es an?
Abgesehen davon, dass mir der Kurs in Hockenheim einfach gut liegt, braucht man für das erste Rennen des Jahres eine besondere Einstellung: Du darfst nicht zu viel wollen, sondern musst ganz entspannt sein und auf dich und dein Team vertrauen. Ich weiß, dass wir unsere Hausaufgaben in den vergangenen Monaten gemacht haben und bin deshalb völlig relaxt und voller Vorfreude.

Wie sieht Ihre ganz persönliche Vorbereitung auf das erste Rennen aus?
Ganz anders als sonst. Ich habe zum ersten Mal seit langer, langer Zeit ein ganzes langes Wochenende nur mit meiner Freundin verbracht – ohne unsere Kinder, ohne unsere Hunde und ohne Motorsport. Diese Phasen kommen in der hektischen DTM-Zeit oft zu kurz, tun aber unheimlich gut.

Sie haben gerade Ihr eigenes Rallycross-Team vorgestellt. Welchen Einfluss hat dieser Nebenjob auf Ihr DTM-Engagement?
Mit Sicherheit einen positiven Einfluss. Die DTM und Audi haben bei mir ganz klar Priorität. Aber es hat mir schon immer Spaß gemacht, in andere Rennserien hineinzuschauen, neue Leute und Arbeitsweisen kennenzulernen. Wenn ich mich zwischen DTM-Wochenenden, Tests und der Arbeit mit meinem Team mit etwas ganz anderem beschäftigen kann, macht mich das glücklich und entspannt. Und es gibt mir neue Kraft für das nächste Rennen.