Bis man in der Startaufstellung der DTM auf einen Mercedes-Boliden trifft, musste man in letzter Zeit immer einen kleinen Fußmarsch in Kauf nehmen. Während am Nürburgring noch vier Benz-Piloten in den Top-8 standen, ging es danach stetig bergab. Startplatz 11 für Robert Wickens in Oschersleben, Startplatz 12 von Gary Paffett in Zandvoort und nun Startplatz 13 für Wickens beim Finale in Hockenheim. Man dürfte meinen, dass man bei Mercedes froh darüber ist, in diesem Jahr keine weiteren Rennen mehr fahren zu müssen.

Gegen Regen hätte bei Mercedes wohl niemand etwas, Foto: DTM
Gegen Regen hätte bei Mercedes wohl niemand etwas, Foto: DTM

Besonders frustrierend sind laut DTM-Urgestein Paffett dabei vor allem zwei Punkte: "Bei uns haben alle die gleichen Probleme, schon seit den letzten Rennen. Das ist sehr frustrierend, denn eigentlich versuchen wir ja alle, genau das zu ändern", klagt Paffett im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Zudem ist die Balance des Autos eigentlich gut, aber anscheinend fehlt uns der Grip. Wir haben heute vor allem im letzten Sektor verloren, da haben die anderen Marken wohl einen besseren Job gemacht."

Die Fahrer hätten ohnehin nicht viele Möglichkeiten. "Wir geben Feedback, wie sich das Auto anfühlt, darauf baut das Team auf. Wir selbst können nicht viel am Auto ändern, dafür sind die Ingenieure zuständig. Aber die machen wohl auch nichts falsch, denn die Balance stimmt ja." Nun hofft Paffett, dass man im Winter genügend Zeit findet, um mit neuen Teilen Verbesserungen zu erzielen.

Seine beiden jungen Teamkollegen Daniel Juncadella und Pascal Wehrlein hoffen in Sachen Rennsonntag auf Petrus und ein paar Regenschauer, die sich für Hockenheim angemeldet haben. "Vielleicht ergibt sich im Rennen eine ganz andere Situation, Regen würde ich mir jedenfalls wüschen", sagte ein ratloser Juncadella. "Es läuft einfach nicht, gerade wenn man es mit anderen Wochenenden vergleicht, zum Beispiel mit dem Nürburgring, da hatten wir ein super Auto."

Genau wie Paffett und Juncadella war auch Rookie Wehrlein ratlos. "Uns fehlen zwei bis drei Zehntel, aber woran das liegt, kann ich einfach nicht sagen. In Q1 war ich noch Sechster und dachte es läuft gut, in Q2 stand ich dann quer, habe die Strecke verlassen und war nur noch auf Platz 15", lautete sein Resümee. Wie allen anderen Mercedes-Piloten sagte auch er: Die Balance ist gut, aber der Speed fehlt. Ich habe kein Untersteuern und auch keine schlechte Traktion, eigentlich haben wir einen sehr guten Kompromiss. Gerade wenn man unsere guten Longruns sieht, dann versteht man nicht, warum wir im Qualifying so schlecht aussehen."