Auftakt zum großen Finale: Die DTM-Saison endet traditionell in Hockenheim. Im Training am Samstagmorgen hatten die Fahrer ein letztes Mal die Gelegenheit, ihre Boliden auf das abschließende Rennwochenende des Jahres vorzubereiten. Dirk Werner sicherte sich die Bestzeit in 1:33.282 Minuten. Der BMW-Pilot setzte sich erst kurz vor Schluss an die Spitze und verwies damit Adrien Tambay auf Platz zwei. Der Audi-Pilot benötigte als Zweiter für seine schnellste Runde auf der badischen Traditionsstrecke 1:33.456 Minuten. In der Schlussminute fuhr Bruno Spengler auf Platz drei vor. Der Champion von 2012 hatte rund zwei Zehntel Rückstand auf die Bestzeit seines Markenkollegen.

Bei trockenen, aber kühlen Bedingungen um die 14 Grad erzielte Marco Wittmann, der das Feld lange angeführt hatte, die viertbeste Trainingszeit in 1:33.545 Minuten. Im weiteren Verlauf des Tages soll es in Hockenheim trocken bleiben, für den Rennsonntag hat sich allerdings Regen angekündigt. Hinter Timo Glock auf Platz fünf machte sich ein Audi-Quartett breit: Champion Mike Rockenfeller, Miguel Molina, Edoardo Mortara und Timo Scheider fuhren auf die Plätze sechs bis neun. Martin Tomczyk komplettierte die Top-10.

"Mein RS 5 war im Freien Training einmal mehr ziemlich gut", freute sich der zweitplatzierte Adrien Tambay. "Nun hoffen wir, dass wir den Speed mit ins Qualifying nehmen können. Dann sollten wir gut dabei sein, denn ich heute heute Morgen ein sehr gutes Gefühl im Auto." Auch Tambays Teamchef, Hans-Jürgen Abt, war mit der Session am Vormittag zufrieden. "Wir haben versucht, uns im Freien Training an die Wetterverhältnisse anzupassen und uns für das Rennen morgen optimal aufzustellen", erklärte Abt. "Es geht darum, im Rennen mit beiden Reifentypen schnell zu sein. Wir haben ja nur dieses eine Freie Training - und ich denke, wir haben es gut genutzt."

Mercedes hielt sich im Training traditionell vornehm zurück. Gary Paffett war auf Platz 14 der bestplatzierte C-Coupé-Pilot, der Rest der Silberpfeile ordnete sich am hinteren Ende der Zeitentabelle ein. Robert Wickens drehte sich in der Schlussminute in der Sachskurve von der Strecke und landete unsanft im Kiesbett. Sein Mercedes musste mit einem Kran befreit werden.

Über dem Limit

Schon im Training zeichnete es sich ab: Die Rennleitung dürfte im Qualifying und Rennen einiges zu tun bekommen: Traditionell überschreiten die Fahrer sämtlicher Rennserien am Hockenheimring die Streckenbegrenzung in Kurve 1. Am Samstagmorgen erwischte es fast das halbe Feld. Im Zeittraining drohen Aberkennungen der Rundenzeiten.

Noch zwei Titel zu holen

Vor dem zehnten und letzten Rennen des Jahres ist die Meisterschaft bereits entschieden. Mike Rockenfeller schnappte sich den Titel schon am vergangenen Rennwochenende in Zandvoort. Mit Augusto Farfus steht der Vize-Meister ebenfalls fest. Interessant wird es noch in der Team- und Herstellerwertung. Audi reist mit einem Vorsprung von gerade einmal acht Punkten auf Verfolger BMW zum Finale. Mercedes liegt abgeschlagen auf Platz drei.

Die Ingolstädter können an diesem Wochenende sogar den dritten Titel klarmachen: In der Teamwertung führt das Phoenix-Duo Rockenfeller/Molina die Wertung an - drei Zähler Vorsprung auf Farfus/Hand vom Team RBM. Auch die Silberpfeile in Form von Vietoris/Wickens haben noch Chancen auf zumindest einen Titelerfolg.