"2012 hat mich viel Energie gekostet und mich oftmals an den Rand der Verzweiflung getrieben", gestand Timo Scheider vor dem Saisonfinale in Hockenheim. Der Audi-Pilot erlebte 2012 ein Seuchenjahr, das er mit 'nur' 19 Punkten und sieglos abschloss. In diesem Jahr wartet er immer noch auf einen Sieg, dennoch beschreibt er die Saison als positiver. Immerhin hat Scheider vor dem Saisonfinale in Hockenheim bereits 37 Punkte gesammelt - fast doppelt so viele Zähler wie im Vorjahr.

"Diese Saison war grundsätzlich besser, weil der Speed im Vergleich zu den Teamkollegen sehr oft da war, nur die Ergebnisse haben aus verschiedenen Gründen leider gefehlt. Das ist das, was weh tut", verriet der Deutsche. Trotzdem sei die Saison 2013 für Fahrer und Mannschaft leichter zu verdauen als 2012 - auch wenn man erneut nicht im Titelkampf involviert war. "Für den eigenen Kopf und für die Mannschaft ist es einfacher mit einem technischen Problem umzugehen als mit einem großen Fragezeichen wie 2012 als keiner wusste, warum die Performance hier und da gefehlt hat", erklärte Scheider.

Trotz aller Schwierigkeiten - oder gerade deswegen - ist der DTM-Meister von 2008 und 2009 dankbar für die Saison 2012. Das Jahr und die Misserfolge hätten ihn stärker gemacht und ihn mit seiner Mannschaft zusammen geschweißt. "Im Buch mit dem Rückblick auf mein Motorsportleben hätte ich dem Jahr in jedem Fall ein großes Kapitel gewidmet. Ich bin dankbar für alle Täler, die ich durchschritten habe, denn sie haben mich stärker gemacht und mir gezeigt, wie wichtig es ist, in dieser schwierigen Zeit zusammenzustehen und den Gipfel des Berges irgendwie im Blick zu behalten. Durch das Vorjahr habe ich breitere Schultern bekommen", so Scheider.