Bei Mercedes läuft es schon seit Wochen nicht mehr rund. Seit dem letzten Sieg von Robert Wickens auf dem Nürburgring gab es für die Mercedes-Piloten kaum mehr Erfolgserlebnisse zu verzeichnen. In der Herstellerwertung haben die Stuttgarter am meisten an Boden verloren und liegen abgeschlagen auf Rang drei mit 239 Punkten. Audi hat knapp 90 Punkte mehr (325) und BMW reiht sich hinter Audi mit 317 Punkten ein.

Einzig in der Teamwertung haben Christian Vietoris und Robert Wickens noch ihre Hände mit im Spiel. Zehn Punkte liegen sie hinter den Führenden Audi-Piloten Mike Rockenfeller und seinem Teamkollegen Miguel Molina. Mit einem Top-Ergebnis könnten die Mercedes-Piloten das Ruder noch herumreißen.

Das Team: Bei den Silbernen machten sich nach den Rennen zunehmend enttäuschende Geischter breit. Es läuft halt einfach so, wie man es gerne hätte. Vor allem an den Fahrer nagt das Formtief. "Unsere letzten Ergebnisse entsprachen nicht unseren Ansprüchen und Erwartungen", sagte Christian Vietoris unzufrieden. Da hilft nur, sich gegenseitig Mut zu machen, denn beim Saisonfinale in Hockenheim starten die Mercedes-Piloten vor heimischen Publikum. Hockenheim ist für Mercedes ein Heimspiel, bei dem die Mannschaft nichts anbrennen lassen will.

"Mercedes-Benz und Hockenheim - das hat in der Vergangenheit oft gepasst. Entsprechend möchten wir unseren Fans bei unserem Heimrennen unweit von Stuttgart einen positiven Saisonabschluss bieten", erklärte Mercedes-Benz-Motorsportchef Toto Wolff optimistisch und stärkt gleichzeitig seinen Piloten den Rücken für das letzte DTM-Rennen der Saison 2013. "Seit dem Auftaktrennen in Hockenheim im Mai bis jetzt, haben unsere erfolgshungrigen Mercedes Junioren eine starke Leistung gezeigt und bewiesen, dass sie reif sind für die DTM."

Die Fahrer: "Erfolgsghungrig", damit trifft Wolff direkt ins Schwarze. Vietoris, der zum Auftaktrennen in Hockenheim auf dem Podium stand, will die Leistung am Wochenende wiederholen. "Die Saison hat für mich in Hockenheim mit meinem ersten Podiumsplatz in der DTM sehr gut begonnen und mein Ziel ist am kommenden Wochenende das DTM-Jahr genauso erfolgreich zu beenden", hofft der 24-Jährige Mercedes-Pilot. Beim Saisonauftakt belegten Vietoris und Paffett die Ränge drei und vier und zeigten, dass der Mercedes im Motodrom von Hockenheim wettbewerbsfähig sein kann.

Routiner Gary Paffett gewann bereits viermal in Hockenheim. Doch die Saison 2013 lief für den Briten nicht wie gewünscht. Einzig der Sieg am Lausitzring war ein Silberstreifen am Horizont. "Meine zehnte DTM-Saison verlief leider nicht immer wie erhofft, umso mehr möchte ich das Jahr in Hockenheim mit einem positiven Ergebnis abschließen", bestätigt der 32-Jährige.

Pascal Wehrlein feiert am Freitag seinen 19. Geburtstag, Foto: DTM
Pascal Wehrlein feiert am Freitag seinen 19. Geburtstag, Foto: DTM

Pascal Wehrlein, dessen erste DTM-Saison sich zum Ende neigt, könnte sich mit einer guten Platzierung am Sonntag nachträglich ein kleines Geburtstagsgeschenk machen. "Ich habe gute Erinnerungen an mein DTM-Debüt in Hockenheim, bei dem ich meine ersten 18 Führungsrunden sammeln konnte", erinnert sich der noch 18-Jährige gerne zurück. "Es wäre schön, wenn ich mir mit einem guten Ergebnis nachträglich ein kleines Geburtstagsgeschenk machen könnte."

Das Auto:Beim Mercedes-Boliden haperte es seit Oschersleben zunehmend beim Setup und das wurmt die Mannschaft aus Stuttgart. Die Abstimmungen des Autos passen sowohl im Rennen, als auch im Qualiyfying nicht zusammen. Am kommenden Wochenende könnte Mercedes vielleicht von den vorliegenden Reifendaten vom Saisonauftakt in Hockenheim profitieren. "An diesem Wochenende wird es besonders interessant sein, die Strategien der Teams zu beobachten, da wir zum ersten Mal auf einer Strecke fahren, auf der uns Renndaten der neuen Option-Reifen vorliegen. Das könnte zu spannenden Überlegungen für die Rennstrategie führen", weiß Vietoris.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Der DTM-Champion steht bereits fest, deshalb schauen alle Fans gespannt auf die Entscheidung in der Herstellerwertung. Doch hier hat Mercedes keinen Einfluss mehr - zu groß ist der Abstand zu BMW und Audi. Darum wird das Ziel für die Stuttgarter ganz klar die Verbesserung im Rennen sein. Nach den enttäuschenden Rennen wären Top-10-Platzierungen der Mercedes-Fahrer ein positiver Abschluss der Saison. Doch wenn die grundlegenden Probleme am Auto nicht behoben werden, dann wird die Mercedes-Crew einen katastrophalen Saison-Abschluss erleben.