Für den BMW-Pilot Augusto Farfus hätte der Samstag gar nicht besser laufen können. Er dominierte das 1. Freie Training am Morgen und in allen drei Qualifying-Segmenten waren seine Rundenzeiten immer ganz oben im Zeitentableau - doch im letzten Teil der Qualifikation hat Marco Wittmann die Pole-Pläne des Brasilianers durchkreuzt. Mit einer sensationellen Zeit von 1:30.894 Minuten schoss sich Wittmann auf die Pole Position.

"Heute muss ich Marco gratulieren. Er hat die Pole verdient", lobte Farfus seinen Markenkollegen. Doch auch der Brasilianer hatte keinen Grund zur Enttäuschung. "Das Auto war schon seit dem Training sehr gut und daher war ich optimistisch für die Qualifikation. Während des Zeitfahrens hat sich die Strecke etwas verändert, vielleicht aufgrund des Sandes. Deshalb mussten wir unser Bestes geben und alles raushauen", verdeutlichte der BMW-Pilot.

In Q3 zauberte der BMW-Pilot eine beeindruckende Runde auf den Dünenkurs hin, trotz Elektronikprobleme an seinem Boliden, und feuerte sich zum siebten Mal in dieser Saison in das vierte Quali-Segment. Ein großer Motivationsschub für den Brasilianer. "Ich wollte unbedingt ins Q4 und um die Pole kämpfen. Dass es geklappt hat ist toll und mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden, obwohl wir morgen leider auf der dreckigen Seite stehen", sagte Farfus.

Morgen heißt es dann alles geben, denn Titelanwärter Mike Rockenfeller startet direkt hinter ihm von Startplatz drei. Farfus wird beim Start also einmal öfter in den Rückspiegel schauen und seinen Konkurrenten in Sachen Meisterschaft beobachten. "Mike [Rockenfeller] war so stark, Audi ist stark - deshalb werde ich alles geben und nach einem guten Start müssen wir einfach mal schauen, was passiert. Hoffentlich haben wir morgen Spaß zusammen und werden dann sehen, was für uns herausspringt", scherzte Farfus.

Auch BMW-Motorsportchef Jens Marquardt ist sehr zufrieden mit dem Gesamtergebnis seiner BMW-Mannschaft. "Zwei Autos in Q4, da ist doch für Spannung gesorgt. Augustos Form ist super und er hat sich in der zweiten Saisonhälfte sehr aufgerappelt. In Oschersleben lieferte er ein tolles Rennen ab und die Strecke in Zandvoort liegt ihm auch wieder sehr gut. Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass er es in das vierte Qualifikations-Segment schafft", erklärte Marquardt stolz.

Für das Rennen am Sonntag kann Marquardt keine Prognose geben. "Das Rennen ist lang und wir müssen erst einmal die erste Kurve hinbekommen und das Rennen entfalten lassen - dann sehen wir weiter. Es ist aber toll, dass wir zwei BMW in der ersten Startreihe haben und Mike [Rockenfeller] hinter uns steht. Nun müssen wir die richtige Strategie wählen, um die Meisterschaftsentscheidung nach Hockenheim zu vertagen."