Mercedes begeht in Oschersleben ein Rennen der Jubiläen - angefangen mit dem 150. Rennen der Marke in der "neuen" DTM. In dieser Zeit feierten die Stuttgarter 86 Siege, von denen mehr als die Hälfte Doppelerfolge waren. Zudem ist Mercedes das 25. Jahr Teil der DTM beziehungsweise ITC. Seit dem Einstieg im Jahr 1988 gab es 169 Siege, zehn Fahrer-, 13 Team- und neun Markentitel zu feiern. Als Ehrengast vor Ort wird der Champion von 2010 und jetzige Formel-1-Pilot Paul di Resta das Mercedes-Renntaxi pilotieren.

Mercedes feierte in der DTM zahlreiche Siege und Meisterschaften., Foto: Mercedes-Benz
Mercedes feierte in der DTM zahlreiche Siege und Meisterschaften., Foto: Mercedes-Benz

Das Team: Trotz der zahlreichen Gründe zum Feiern liegt der Fokus von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf dem sportlichen Geschehen. In der Meisterschaft kämpfen wenigstens zwei seiner Fahrer noch um den Titel. "Mit Christian [Vietoris] und Robert [Wickens] liegen zwei unserer Mercedes-Junioren in der Fahrer-Wertung nur durch einen Punkt getrennt auf den Positionen zwei und drei. Der Rückstand auf Spitzenreiter Mike Rockenfeller ist nicht einfach aufzuholen, aber noch stehen uns drei Rennen bevor und wir geben nicht auf", betonte er.

Gary Paffetts Chancen auf den zweiten Titel sind nach acht Saisonrennen dagegen gesunken. Der Routinier weist auf Rockenfeller bereits einen Rückstand von 49 Punkten auf, nachdem er zuletzt auf dem Nürburgring punktelos blieb.

Die Fahrer: Für sein 100. DTM-Rennen ist Paffett besonders motiviert. Seine Bilanz von 20 Siegen, 32 Podestplätzen und zehn Pole Positions, die ihn zum dritterfolgreichsten Fahrer der DTM-Geschichte machen, will der Brite möglichst schon in Oschersleben aufpolieren. "Ich werde auf jeden Fall alles geben, um aus dem Saisonendspurt die bestmöglichen Ergebnisse herauszuholen. Damit möchte ich an diesem Wochenende in Oschersleben beginnen. Ich habe auf dieser Strecke schon zwei Mal gewonnen und würde mich sehr freuen, wenn ich in meinem 100. DTM-Rennen meinen dritten Sieg in Oschersleben feiern könnte", meinte er. "Das wäre ein perfektes Jubiläums-Geschenk und ein toller Start in eine hoffentlich erfolgreichere Saisonschlussphase."

Auch Vietoris feiert in Oschersleben ein Jubiläum, nämlich das 30. Rennen seiner DTM-Laufbahn. "Platz drei auf dem Nürburgring war der schönste und wohl auch der wichtigste dritte Rang in meiner DTM-Karriere - und das auch noch bei meinem Heimrennen. Ich bin jetzt Zweiter in der Meisterschaft und freue mich auf die letzten Saisonrennen, beginnend mit dem Rennwochenende in Oschersleben. Wie bisher werde ich von Rennen zu Rennen denken, allerdings hoffe ich, dass ich schon bald auch einmal zwei Treppchen höher stehe als bei meinen bisherigen vier Podiumsplatzierungen", so der Mann aus der Eifel. In der Formel BMW und der Formel 3 Euroserie war Vietoris in Oschersleben bereits erfolgreich.

Kein Jubiläum, jedoch einen Meilenstein gab es bei Robert Wickens am Nürburgring zu feiern: den ersten DTM-Sieg. "Selbst knapp vier Wochen danach habe ich noch immer ein Lächeln im Gesicht, wenn ich daran denke", gestand der Kanadier. "Doch das ist jetzt Vergangenheit. Für diesen Sieg kann ich mir bei den anstehenden Rennen nichts mehr kaufen."

Das Auto: Die Siegfähigkeit des Mercedes C-Coupé stellte zuletzt Wickens in der Eifel unter Beweis. Dass außer ihm nur Vietoris und Wehrlein den Sprung unter die Top-10 schafften, lag weniger am Speed des Boliden als vielmehr an den herausfordernden Bedingungen. Paffett etwa war auf den Trockenreifen ebenso chancenlos unterwegs wie Roberto Merhi.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Das Ergebnis auf dem Nürburgring kann als nicht repräsentativ für die Performance von Mercedes angesehen werden, da bei dem wechselhaften Eifelwetter die eine oder andere taktische Entscheidung getroffen wurde, die sich letztendlich nicht auszahlte. Zudem mussten die Stuttgarter mit Daniel Juncadella einen Ausfall verkraften. In einem "normalen" Rennen in Oschersleben sollte wieder ein mannschaftlich starkes Ergebnis mit mehreren Fahrern in den Top-10 möglich sein. (Annika Kläsener)