Mit welchen Gedanken reist du am Wochenende nach Oschersleben?
Timo Scheider: Oschersleben ist für mich eine Strecke mit ganz besonderen Erinnerungen. Den Tag meines ersten DTM-Sieges dort im Jahr 2008 werde ich nie vergessen - damals fiel nach all den Jahren eine große Last von meinen Schultern. Im selben Jahr habe ich den Titel geholt und auch 2009 habe ich erst in Oschersleben gewonnen und bin dann Meister geworden. Der Wohlfühlfaktor ist dort also extrem hoch.

Wie hast du die Sommerpause verbracht?
Timo Scheider: Ich habe versucht, die Akkus so gut wie möglich aufzuladen, was gut funktioniert hat. Ein sehr schönes Erlebnis war ein Tag, den ich gemeinsam mit meinem Ingenieur und meinen Mechanikern auf einem Boot auf dem Bodensee verbracht habe. Mit einem gemeinsamen Sprung ins Wasser haben wir zum Abschluss eines tollen Nachmittages unsere momentane Pechsträhne ertränkt.

Wie wichtig ist dir der Begriff Teamwork?
Timo Scheider: Wenn ich eines in meinen fast eineinhalb Jahrzehnten DTM gelernt habe: Es geht nur gemeinsam. Das sagt sich immer leicht, wenn man oben steht, ist aber noch viel entscheidender, wenn es mal nicht so läuft. Ich habe schon beides erleben dürfen und weiß deshalb, wie schön es ist, wenn man nach einer Durststrecke wieder erfolgreich ist. Meine Jungs und ich sind topmotiviert, dort wieder hinzukommen. Wir wollen in den drei letzten Saisonrennen zeigen, was wir drauf haben.

Als Warm-up für den Endspurt der Saison hast du an diesem Wochenende ein 24-Stunden-Radrennen auf der Nürburgring-Nordschleife absolviert. Wie fühlen sich die Beine an?
Timo Scheider: Das werde ich wohl erst morgen genau beantworten können, aber zum Glück habe ich in den letzten Wochen hart trainiert. Aber es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung und diente ja vor allem einem guten Zweck: Ich bin für die "Stunde des Herzens" am Start gewesen, einer Organisation, die sich für benachteiligte Kinder einsetzt und die ich seit langem gern unterstütze. Wir waren dort mit mehreren Jungs im Einsatz und konnten viel Geld für Kinder einfahren, die Hilfe dringend nötig haben.