Die DTM wird in Zukunft ihr "Kerngebiet" immer häufiger verlassen und hat mit der Annäherung an Rennserien in den USA und Japan einen ersten Schritt zur Internationalisierung getan. Die drei Hersteller der japanischen Super GT stellten erst vor zwei Wochen ihre neuen Boliden vor, die weitgehend nach dem technischen Reglement der DTM gebaut wurden. "Die drei großen deutschen Hersteller sind miteinander eingeschworen, aber warum soll es nicht auch Kollegen aus Japan geben?", begrüßt DTM-Routinier Timo Scheider den Schritt gen Asien.

"Diese neuen Möglichkeiten des Reglements - gleiche Regeln in den USA und Asien - geben Fahrern gewisse Möglichkeiten. Es kann sein, dass Fahrer aus der DTM in Zukunft auch interessant sind für solche Hersteller und mit ihnen Entwicklungsarbeit leisten." In der Super GT sind mit Honda, Lexus und Nissan die drei größten Automobilhersteller der Welt vertreten. "Man muss natürlich der Typ dafür sein zu sagen: Ich hab Bock auf Japan oder die USA. Aber am Ende des Tages eröffnet es neue Möglichkeiten für die Fahrer", betont Scheider. "Der Markt wird größer und das Interesse an den DTM-Fahrern wird größer. Deshalb kann ich das nur willkommen heißen."

Während Scheider sich mit diesem neuen Weg der DTM anfreunden kann, findet er an dem verkürzten Wochenende ohne das freie Training am Freitag nur wenig Gefallen. "Wir wollen immer fahren, je mehr desto besser", stellt er klar. Das Feld sei weiter gestreut, wenn man weniger Zeit zum Testen hat und dadurch in kürzester Zeit das perfekte Setup finden muss. "Das ist auch ein Grund, warum man manche Fahrer mal vorn findet in einem Rennen und im nächsten Rennen wieder nicht - ohne dass man wirklich weiß warum. Es hat mit der kurzen Vorbereitungszeit zu tun. Generell finde ich das zwar spannend, aber wir Fahrer wollen immer viel fahren."