Mercedes sorgte mit der Entscheidung, 2013 mit nur mehr sechs Autos an den Start zu gehen, nicht wirklich für Freude in der DTM. Ursprünglich war diese Möglichkeit nur angedacht, um BMW den Wiedereinstieg in die DTM etwas zu erleichtern. Doch während BMW nach der ersten Saison das Kontingent um zwei Fahrzeuge erhöhte, ging Mercedes genau in die umgekehrte Richtung. Die Konkurrenz nahm das mit Murren hin. Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi, wollte zuletzt keine Antwort auf die Frage geben, ob 2014 insgesamt 24 Boliden an den Start gehen. Das müsse man schon Toto Wolff fragen, hieß es nur.

"Wir sind am überlegen, ob wir wieder mit acht Autos fahren", entgegnete dann besagter Toto Wolff. Allerdings nannte der Österreicher zwei Bedingungen, die unerlässlich für eine Aufstockung sind: "Da muss die Prämisse sein - abgesehen von der Finanzierbarkeit -, dass man sie konkurrenzfähig einsetzen kann, da werden wir keinen Kompromiss eingehen." Die Konkurrenz von Audi und BMW wird allerdings alles daran setzten, dass die Stuttgarter in der nächsten Saison wieder mit acht Autos fahren.

Auch Jens Marquardt deutete schon an, mit dem derzeitigen Stand nicht zufrieden zu sein. "Wichtig ist, dass in und nach der Saison die richtigen Leute zusammensitzen und schauen, was man noch besser machen kann. Aber ich habe vollstes Vertrauen in die Hersteller, den DMSB und die ITR." Wolffs Worte klingen aber nicht besonders optimistisch. "Weil die Meisterschaft so stark ist, kann man es sich nicht mehr leisten, mit einem oder mit zwei Fahrern vorne zu fahren und den Rest als Feldfüller laufen zu lassen."

Haben auch 2014 alle Verständnis für Mercedes?, Foto: DTM
Haben auch 2014 alle Verständnis für Mercedes?, Foto: DTM

Der Österreicher weiß selbst, dass BMW und Audi daran interessiert sind, 2014 wieder alle drei deutschen Premiumhersteller mit der gleichen Anzahl an Autos zu sehen: "Der Konsens zwischen den Herstellern ist, dass wir alle mit acht Autos fahren wollen." In diesem Jahr hätten allerdings alle beteiligten Parteien dafür Verständnis gehabt, dass Mercedes das Aufgebot verkleinerte, schließlich wäre es in diesem Jahr aber nicht anders gegangen. Sogar ein Aufgebot mit lediglich vier Fahrzeugen stand im Raum, letztendlich wurde mit derer sechs ein Kompromiss erreicht. Fraglich ist, ob auch 2014 die anderen Hersteller Verständnis für einen verkleinerten Kader haben würden.

Mehr als nur den Kader verkleinert

Doch wer glaubt, Mercedes beschnitt sein Fahrzeugaufgebot nur, der irrt. Gab es in der Vergangenheit mit den beiden HWA-Teams noch zwei werksnahe Mannschaften, gleichzeitig aber mit Mücke und Persson zwei B-Teams, gibt es 2013 nur mehr drei Mannschaften, dafür aber gleichberichtete mit gleichem Material. "Ich bin sehr zufrieden damit, das war eine der ersten Dinge die wir umgestellt haben", freut sich Toto Wolff. Auch diese Umstrukturierung sei der Tatsache geschuldet, "alle Fahrzeuge so konkurrenzfähig wie möglich" an den Start zu schicken.

Wie in der DTM üblich, ist aber mit einer konkreten Entscheidung über Team- und Fahreraufgebot noch nicht so schnell zu rechnen. Auch in diesem Jahr wurde erst Ende Februar bekanntgegeben, dass der Kader verkleinert wird. Erst im März wurde bestätigt, dass Ralf Schumacher seinen Helm doch an den Nagel hängt, er von Pascal Wehrlein ersetzt wird. Ähnlich könnte es auch im nächsten Jahr laufen. "Die Entscheidung wird lange nach Saisonende fallen", betonte Wolff.

In den nächsten Tagen lesen Sie auf Motorsport-Magazin.com, wie sich der Wechsel mit Toto Wolff und Ralf Schumacher in den Führungspositionen gestaltete. In der aktuellen Ausgabe des Motorsport-Magazins wird zudem Mercedes' Erfolgs-Story in der Formel 1 beleuchtet.