Timo Scheider dürfte in dieser Saison der größte Pechvogel der DTM sein. Sportlich läuft es nicht und häufig kommt dem zweifachen Champion eine gehörige Portion Unglück in den Weg. Auch am Nürburgring hatte der Audi-Pilot das Pech gepachtet und wurde durch einen kuriosen Zwischenfall zurückgeworfen. Motorsport-Magazin.com hakte bei Scheider nach.

Pechvogel in black: Timo Scheider, Foto: DTM
Pechvogel in black: Timo Scheider, Foto: DTM

Tatort: Training, Samstagmorgen. Die Fahrer machen sich auf den Weg zur Strecke, um im Training Setuparbeiten für den weiteren Verlauf des Wochenendes vorzunehmen. Einer fehlt. Timo Scheider. Erst 30 Minuten nach Sessionbeginn macht er sich im schwarzen Audi RS5 DTM auf den Weg zur Strecke und dreht noch einige Runden. Anschließend teilt Audi kurz und knapp den Grund für Scheiders verzögerten Einsatz mit. "Bei Timo Scheider kam es beim Aktivieren des Feuerlöschers zu einem Kurzschluss", teilen die Ingolstädter in einer Pressemitteilung mit.

Ganz klar ist noch nicht, wie es zu dem Vorfall kommen konnte, doch Scheider hatte einen Verdacht. "Mein Auto wurde am Freitag für eine Bergeübung benutzt", erklärte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Bei der Bergeaktion lag wohl jemand auf dem Feuerlöscherschalter und hat ihn dabei beschädigt." Immer wieder nutzen Rettungsmannschaften die Rennwochenenden als Gelegenheit für Übungen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Ein üblicher Prozess - diesmal allerdings mit unangenehmen Folgen für Scheider.

Das Problem: Die Audi-Mechaniker bemerkten den Defekt am Cover des Feuerlöschknopfes erst, als es schon zu spät war. Während der Übungen sowie bei Arbeiten am Auto in der Box ist das System abgeschaltet und wird erst aktiviert, wenn der Fahrer auf die Strecke abbiegt. "Das System ist sonst immer entschärft, denn man will ja nicht, dass das Ding hochgeht", erklärte Scheider. "Die haben es am Samstagmorgen eingeschaltet und dabei explodierte es. Das war unmittelbar vor dem Rausfahren."

Verständlicherweise war Scheider nicht allzu begeistert davon, dass dem Team bei der Inspektion des Autos der Defekt nicht auffiel. Gleichzeitig hatte er Verständnis. "Dass man das erst im Nachhinein sieht, ist sch..., aber da schaust du halt auch nie nach", nahm Scheider die Unachtsamkeit seines Teams in Schutz. "Solange das Auto nicht brennt, wird das System auch nicht aktiviert. Ich hatte mal wieder Pech. Leider Gottes habe ich dieses Jahr einen Rekord an Problemen aufgestellt." Dass Scheider im Qualifying in der Eifel schon in Q1 die Segel streichen musste, wird ihn nicht gerade aufgebaut haben...