Mike Rockenfeller, Audi, P1

Wer als Meisterschaftsführender von der Pole Position aus ins Rennen geht, der muss Topfavorit sein. Auf den Abbruch alleine will der Audi-Pilot das Resultat aus dem Qualifying nicht schieben. "Ich glaube, wir stehen verdient auf der Pole-Position, auch wenn ich Q4 gerne gefahren wäre." Ohnehin hätte eine Weiterführung mit Q4 an der Rangfolge wenig verändert, wie er erklärte: "Es wäre ja auch nur noch Q4 gewesen, so viel hätte sich also nicht verschoben, es wäre kein ganz anderes Ergebnis geworden."

Rockenfeller hat nun alle Trümpfe in der Hand. Als erster startet er fast selbstverständlich mit den Options-Reifen und kann diese bei freier Fahrt perfekt nutzten. Mit Mattias Ekström hat er zudem einen Markenkollegen hinter sich, dass er die BMWs aufhalten kann. Kann Ekström , der überraschend auf den Standard-Pneus ins Rennen gehen wird, August Farfus auf den Options-Reifen aufhalten, ist alles angerichtet für einen weiteren Sieg des Phoenix-Piloten.

Mattias Ekström, Audi, P2

Mattias Ekström hat in der DTM schon so einiges erlebt, immerhin ist er seit 2001 dabei und damit der dienstälteste Fahrer. Der Norisring-Skandal dürfte allerdings auch im Hause Ekström kontrovers diskutiert worden sein. Aber wie dem auch sei - die Disqualifikation nach dem Sieg in Nürnberg scheint Ekström noch mehr motiviert zu haben. Immerhin hat der Schwede es in Moskau zum ersten Mal unter die besten Vier geschafft. Ein Sieg aus der ersten Startreihe, das müsste für Ekström nach den bisherigen Ergebnissen der Saison eigentlich ein Kinderspiel sein.

Mattias Ekström will den Frust vom Norisring vergessen machen, Foto: Audi
Mattias Ekström will den Frust vom Norisring vergessen machen, Foto: Audi

"Es machte heute Spaß das Auto zu fahren. Schade, dass es nicht öfter so ist, dann hätte ich immer viel Spaß hinter dem Lenkrad", so Ekström nach dem Qualifying. s wird ein interessantes Rennen, vor allem, weil wir von vorne aus an den Start gehen. Ich werde mein eigenes Rennen fahren, aber auch Mike [Rockenfeller] unterstützen, falls es nötig ist." Ob Ekström am Ende sogar auf den Sieg verzichten würde?

Augusto Farfus, BMW, P3

Gerade zu Beginn der Saison hat Augusto Farfus immer wieder gezeigt, wie weit er es in der DTM nach vorne schaffen kann. Auf dem Lausitzring und in Nürnberg schaffte es der sonst so schnelle Brasilianer allerdings nicht in die Punkte - diese Schwächeperiode scheint er in Moskau überstanden zu haben.

Hinter den Audis folgt die BMW-Armada, Foto: DTM
Hinter den Audis folgt die BMW-Armada, Foto: DTM

Den Turbo zündete Farfus im heutigen Qualifying allerdings erst, als es darauf ankam. Pünktlich in Q3 verbesserte er sich vom siebten auf den dritten Rang, damit konnte er mehr als zufrieden sein. Vor allem, da es zumindest bei ihm im Training noch sehr durchwachsen aussah: "Wir haben im Training verschiedene Setups ausprobiert und nach dem Training noch einiges geändert, das hat sich ausgezahlt, auch wenn die Abstände eng sind." Daran, dass er sich im Rennen ganz weit vorne wird halten können, besteht nach den guten Auftritten in der Vergangenheit wohl kaum ein Zweifel.

Bruno Spengler, BMW, P4

Startplatz vier in einem kuriosen Qualifying, damit könnte man eigentlich zufrieden sein. Allerdings nicht, wenn man Bruno Spengler heißt und der große Konkurrent im Kampf um die Meisterschaft auf der Pole Position steht. "Es wäre durchaus möglich gewesen, noch etwas weiter nach vorne zu kommen. Letztlich ist der vierte Platz aber nicht schlecht, morgen kann alles passieren."

Bereits im Training und im ersten Qualifying-Abschnitt fuhr Spengler Bestzeit. Allerdings zitterte er sich danach durch: Zwei Hundertstel in Q2 und eine halbe Zehntel in Q3, mehr Luft hatte Spengler nicht nach hinten. Und trotzdem: Gerade die Bestzeit im Training, als er wie fast alle anderen Fahrer auch rund 50 Runden zurücklegte, zeigt, dass man an seinem BMW M3 sofort ein Setup gefunden hat, das sich in die richtige Richtung orientiert. Daher gilt Spengler auch im Rennen als heißer Favorit.