Bei Mercedes sah man nach dem Qualifying lange Mienen, denn mit Gary Paffett stand der beste Pilot gerade einmal auf Rang sieben. Hinter ihm werden in das Premierenrennen auf dem Moscow Raceway mit Pascal Wehrlein, Daniel Juncadella und Christian Vietoris drei der Junioren ebenfalls aus den Top-10 starten. "Wir haben vier Autos in den Top-10, aber leider am falschen Ende", bemerkte der DTM-Verantwortliche Wolfgang Schattling. "Morgen ist ein neuer Tag. Es ist zwar nicht optimal nach dem Qualifying, aber noch ist nichts verloren." Auf dem engen Kurs rechnet er mit einem hektischen Start, von dem Mercedes profitieren könnte. "Ich würde uns nicht abschreiben."

Paffett schlug in dieselbe Kerbe und betonte, dass das Team alles gegeben und nicht nur im Training, sondern auch bis zum Qualifying hart am Setup gearbeitet habe. "Wir wollen um Q4 und die Pole kämpfen - das hat heute nicht geklappt. Aber wir haben gute Arbeit geleistet", meinte er. Auf einer neuen Strecke müsse man sich immer erst eingewöhnen. "Das Team hat alles getan, aber wir waren trotzdem nicht schnell genug. Das Rennen ist aber eine andere Geschichte", schrieb er das Wochenende wie Schattling noch nicht ab. "Es kann viel passieren und für uns wird es darum gehen, das Meiste daraus zu machen und nach vorne zu kommen. Der Sieg ist vielleicht etwas weit weg." Paffett peilt daher gute Punkte an und glaubt, dass es mit Hilfe von DRS möglich sein wird, zu überholen.

Direkt hinter ihm wird Youngster Wehrlein ins Rennen starten, auch wenn er nach dem zweiten Qualifyingabschnitt zunächst ausgeschieden zu sein schien. "Ich bin eine schnelle Runde gefahren und war sicher, dass ich nicht neben der Strecke war, sondern in der Runde danach, in der ich einen Fehler gemacht habe. Die Rennleitung dachte jedoch, das wäre in meiner schnellsten Runde gewesen und hat die Zeit gestrichen", berichtete er. Er habe protestiert und die Rennleitung habe schließlich eingesehen, dass ihr ein Fehler unterlaufen ist und schrieb ihm die Zeit wieder gut, was ihm den Einzug in Q3 ermöglichte.

"Dann war es chaotisch, denn ich war schon ausgestiegen und die Reifen lagen ohne Heizdecken wieder in der Ecke." Es sei ihm zwar nicht schwer gefallen, sich erneut auf das Qualifying zu konzentrieren, erklärte Wehrlein, doch das Chaos sei beim Kampf um Hundertstel nicht gerade hilfreich gewesen. "Wenn die Reifen nicht vorgewärmt sind, ist das kein Vorteil", meinte er. "Es wäre deutlich mehr drin gewesen, aber Platz acht ist schon okay."