Nach 2004 und 2010 gastiert die DTM in der kommenden Saison zum dritten Mal in China. Der genaue Austragungsort steht noch nicht fest, zur Option stehen Shanghai und Guangdong, auch bekannt als Kanton. 2010 fand auf dem Stadtkurs von Shanghai das Finale der Saison statt, Gary Paffett gewann damals vor seinem Mercedes-Teamkollegen Paul Di Resta. Der Schotte sicherte sich im gleichen Zuge den Titelgewinn.

Eigentlich war 2011 eine erneute Austragung geplant, doch wegen einer Terminkollision mit der Tourenwagen-WM fanden die beteiligten Parteien keine Alternative. 2012 und dieses Jahr verzichtet die DTM darauf, in Asien zu starten. Das Event im Jahr 2004 zählte nicht zur offiziellen Meisterschaft, sondern war als Einladungsrennen gekennzeichnet. Gary Paffett gewann damals das erste von zwei Rennen vor Bernd Schneider. Da es Probleme mit losen Kanaldeckeln gab, musste der zweite Lauf aus zeitlichen Gründen abgesagt werden. Damit ist Paffett der einzige Pilot, der bislang in China gewinnen konnte.

So wurde 2004 an der Strecke gearbeitet, Foto: Sutton
So wurde 2004 an der Strecke gearbeitet, Foto: Sutton

Die am Montag offiziell verkündete Rückkehr kam nicht ganz überraschend. Schon Anfang Juli hatte ITR-Chef Hans Werner Aufrecht erklärt, dass die DTM in Verhandlungen mit China stehe. Gleichzeitig sagte er, dass der Veranstalter die Anzahl der Rennen in Deutschland nicht reduzieren wolle. Dieses Jahr umfasst der Rennkalender zehn Rennen. Eigentlich sollten elf Veranstaltungen stattfinden, doch das Show-Event im Münchner Olympiastadion wurde vor der Saison aus dem Plan gekickt. Gut möglich also, dass 2014 wieder mehr als zehn Rennen gefahren werden. Nicht selten hatten sich Fahrer und Teams über den sehr überschaubaren Kalender beschwert, weil schon der Ausfall in einem einzigen Rennen für die Meisterschaft entscheidend sein kann.

In dieser Saison reist die DTM erstmals nach Russland, am kommenden Wochenende steigt die Premiere auf dem Moscow Raceway. Neben Russland stehen mit Brands Hatch, Spielberg und Zandvoort insgesamt vier Rennen im Ausland an. Es ist kein Geheimnis, dass die DTM - ähnlich wie die Formel 1 - einen Expansionskurs betreibt, um weitere Märkte für die involvierten Hersteller zu erschließen. Aufrecht verriet, dass auch mit den Vereinigen Arabischen Emiraten Gespräche über ein Rennen stattfinden.

Motorsport-Magazin.com bietet mit zwei Videos einen Vorgeschmack darauf, was 2014 in China auf die DTM und die Fans zukommt.

So lief das Finale 2010 in Shanghai

Stadtkurs Shanghai: Die Streckenvorstellung

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ob China, Weltfinale oder Japan/USA-Kooperation: Die DTM will noch internationaler werden und zieht ihren Expansionskurs konsequent durch. Hut ab vor den Organisatoren, die in den vergangenen Monaten auf diesem Gebiet mächtig Vollgas gegeben haben und einige Ergebnisse präsentieren konnten. Viele der Ideen klingen spannend und hauchen der DTM einen frischen Atem ein, aber: Die Grenze sollte nicht überschritten werden. Wer mit Fans der alten DTM spricht, merkt schnell, wofür sie schwärmen: Viele Rennen auf bekannten deutschen Strecken, ein familiäres Fahrerlager - Motorsport zum Anfassen eben. Mit Russland, China und Co. wendet sich das das Deutsche Tourenwagen Masters jedoch von diesen Idealen ab, Rennen in diesen Ländern sind kaum greifbar für die Fans. Shanghai 2010 gehörte nicht gerade zu den Publikumslieblingen an und abseits der Strecke, das ist kein Geheimnis. Die DTM hat sicherlich gute Ideen bezüglich der Zukunftsplanung, sollte aber seine Wurzeln nicht außer Acht lassen. (Robert Seiwert)