BMW war aus strategischer Sicht der große Verlierer des Rennens auf dem Norisring, denn für Mercedes und Audi ging der Poker, bei einigen Fahrern bereits mit der zweiten Safety-Car-Phase beide Pflichtstopps absolviert zu haben, voll auf. BMW-Motorsportchef Jens Marquardt räumte ein, dass man in Nürnberg viel über die Reifen gelernt habe. "Man kann letzten Endes mit jedem Reifen bis unendlich fahren. Es ist für uns wichtig, zu wissen, dass das sogar bei so heißen Bedingungen funktioniert", erklärte er. "Wir haben gewartet, dass sich Abbau zeigt, aber er ist nicht aufgetreten. Das ist eine gute Info für die nächsten Rennen."

Dass der Standardreifen lange halte, sei bekannt gewesen, man müsse nur die Performance im Auge behalten. "Aber was den Option angeht auch unter den Bedingungen am Norisring, muss ich ehrlich sagen, war unsere Erwartung, dass er irgendwann einbricht", gestand er. Er habe die Rundenzeiten genau verfolgt und jedes Mal, wenn sie über 50 Sekunden lag, geglaubt, dass die Reifen einbrechen. "Aber das war dann meistens nur ein Überhol- oder Überrundungsmanöver. Der Abbau ist einfach nicht eingetreten", wunderte er sich. "Das sind die Informationen, die wir nach und nach sammeln. Jetzt haben wir das fünfte Rennen hinter uns und wahrscheinlich alle Bedingungen gesehen. Mit diesen Informationen werden wir die nächsten Rennen anders angehen."