Mike Rockenfeller stellte nach dem Rennen auf dem Norisring erst einmal klar, warum er und Teamkollege Miguel Molina ans Ende der Startaufstellung versetzt wurden. Zunächst war angenommen worden, dass das Setup nach dem desaströsen Qualifying mit den Rängen 19 und 22 für das Rennen verändert wurde, um noch eine Chance zu haben. "Das Setup darf man nicht wechseln", stellte Rockenfeller im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com klar. "Man kann einen Antrag stellen, aber der wird immer abgelehnt."

Was führte dann dazu, dass Rockenfeller und Molina um zehn Plätze nach hinten versetzt wurden? "Wir haben das Getriebe gewechselt", klärte Rockenfeller auf. Sowohl bei ihm als auch Molina gab es Probleme mit dem Differential. "Wir hatten Angst und waren so weit hinten, dass wir gesagt haben, wir gehen voll auf Nummer sicher, wir wechseln das Getriebe und fahren lieber noch die zwei Plätze weiter hinten los, und fahren unser Rennen zu Ende", erläuterte er. Eine Hypothek stellte die Rückversetzung angesichts des schlechten Qualifyings ohnehin nicht dar. "Molina stand schon als Letzter fest, daher war es nicht wirklich eine Verschlechterung", merkte er schmunzelnd an.

Dass der Getriebewechsel die richtige Entscheidung war, zeigte sich im Rennen nicht nur mit der Aufholjagd auf Platz fünf, sondern auch durch den Ausfall von Jamie Green. "Wie man gesehen hat bei Jamie Green, ist etwas am Getriebe kaputt gewesen. Dementsprechend war es auch die richtige Entscheidung", meinte 'Rocky'. "Wenn man so ein bescheidenes Qualifying hinlegt und am Ende als Fünfter das Ding beendet und sogar noch mehr Punkte hat als die Konkurrenten in der Meisterschaft - super! Ich bin wirklich zufrieden und froh, dass der Norisring rum ist!"

Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi, freute sich mit seinem Piloten, der in der Meisterschaft die Führung ausbauen konnte. "Wir freuen uns natürlich sehr für Mike, der eine sehr starke Rennperformance hatte", sagte er. Rockenfeller habe am Anfang etwas Glück mit dem Safety Car gehabt, jedoch habe letzten Endes die Strategie, beide Stopps dicht hintereinander zu absolvieren und die Optionreifen für den Großteil des Rennens zu verwenden, den Ausschlag gegeben. "Er ist ein intelligentes Rennen gefahren. Er hat niemanden aufgehalten und hat auch nicht versucht, mit Gary, der auf dem Standardreifen fuhr, zu kämpfen", lobte Gass. "Er hat es von 21 auf 5 geschafft - das ist außergewöhnlich!"

Rockenfeller selbst gibt sich bescheiden, auch was den Kampf um den Titel angeht. "Ich hoffe immer, dass ich um die Meisterschaft fahren kann", meinte er. "Aber da mache ich mir keine Gedanken in dem Sinne: 'Oh, ich bin Meisterschaftsführender, ich muss da jetzt irgendetwas machen!' Ich gehe zum Rennen und versuche mein Bestes. Wenn es geht, geht es, und wenn es nicht geht, dann nicht."