Darin ist sich die Motorsport-Welt einig: Jamie Green ist der Mr. Norisring. Auf dem Stadtkurs in Nürnberg hat sich der Brite spätestens dann unsterblich gemacht, als er zum dritten Mal in Folge mit ein und demselben Auto zum Sieg fuhr. Der Mercedes, mit dem Green im vergangenen Jahr zum Sieg fuhr, mischt auch an diesem Wochenende wieder vorne mit - allerdings mit einem anderen Fahrer.

2008 holte Green seinen ersten Norisring-Sieg, Foto: DTM
2008 holte Green seinen ersten Norisring-Sieg, Foto: DTM

Acht Jahre lang startete Green auf dem Norisring stets aus den Top-10, im Audi reichte es im heutigen Qualifying nur für den 14. Platz. Die Probleme begannen dabei schon im Training, als Green auf seinem einzigen frischen Reifensatz unterwegs war und unsanft die Mauer berührte. "Das waren natürlich keine optimalen Voraussetzungen für das Qualifying", bestätigte Green im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Dass er auch im Audi schnell unterwegs sein kann, zeigte Green in Q1, als er in 48,460 Sekunden auf den achten Platz fuhr. Aber warum konnte er seine Zeit im Gegensatz zur Konkurrenz in Q2 nicht verbessern? "Es war für mich einfach schwierig, konstant schnell unterwegs zu sein. Am Ende lag wieder alles eng zusammen, ich war nur eine Zehntel von den Top-10 entfernt, aber das darf keine Entschuldigung sein."

Helfen DRS und Optionsreifen?

Die Hoffnung, sein Norisring-Talent im Rennen unter Beweis zu stellen, hat Green allerdings noch nicht ganz verloren. "Das DRS sollte sich dank der sehr langen Geraden und der kurzen Runde stark bemerkbar machen, immerhin können wir es im Rennen bis zu 77 Mal einsetzen", so Green, der sich bei seiner Strategie nicht auf Safety-Car-Phasen oder sonstige Zufälle verlassen will. Das Podium scheint er jedenfalls noch nicht ganz abgeschrieben zu haben.

"In der Vergangenheit haben wir gesehen, dass gute Resultate auch vom 18. Startplatz aus möglich sind. Ich hoffe jedenfalls auf ein Resultat unter den besten Fünf, das ist ganz klar mein Ziel", gibt sich Green kämpferisch. Ein Blick in die Statistik zeigt jedenfalls, dass Green auf dem Norisring durchaus überholen kann: Keinen seiner bisherigen Siege in Nürnberg holte er von der Pole Position. Sogar von Startplatz sieben fuhr er hier schon zum Triumph - 2009 sogar ganz ohne Aufklappflügel und Optionsreifen. Aber: Ist der Audi dafür überhaupt stark genug?