Am kommenden Wochenende gastiert der DTM-Tross in Nürnberg, um auf dem Norisring den fünften Saisonlauf zu bestreiten. Einer kommt Jahr für Jahr ganz besonders gerne nach Franken, denn man kann mit Fug und Recht behaupten, dass für ihn der Stadtkurs so etwas wie ein zweites Wohnzimmer darstellt. Die Rede ist von Jamie Green, der in Nürnberg bereits vier Mal gewann und damit erfolgreicher als jeder andere Pilot ist.

Doch die Sache hat einen Haken: Green feierte seine Siege ausschließlich in Diensten von Mercedes und die Stuttgarter scheinen ohnehin ein Abo auf Triumphe am Norisring zu haben - bereits seit zehn Jahren wartet die Konkurrenz darauf, endlich ebenfalls zum Zuge zu kommen, bisher jedoch vergeblich. Gerade für Greens neuen Arbeitgeber Audi wäre ein Sieg die Erfüllung eines Traumes, liegen zwischen dem Stammsitz der Ingolstädter und dem Norisring doch gerade einmal 75 Kilometer, womit das Rennen als Heimspiel gilt.

Die Hoffnung, mit Green den Erfolg vor der Haustüre eingekauft zu haben, ist also groß, zumal der Brite zuletzt auf dem Lausitzring endlich in die Punkte fuhr und mit Platz fünf ein kleines Ausrufezeichen setzte. "Die Chance ist da, aber auf dieser Strecke benötigen wir ein komplett anderes Setup", wollte Green im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com den Ball flach halten. "Ich denke, wir waren in der Lausitz gut, aber der Norisring ist komplett anders."

Trotz aller guten Erfahrungen ist Green sich bewusst, dass es ihm die Gegnerschaft - unter anderem Bruno Spengler, der zu Mercedes-Zeiten drei Mal gewann - so schwer wie möglich machen wird, in den Straßen Nürnbergs zum fünften Mal die Siegestrophäe zu stemmen. "Klar ist, dass Mercedes in den letzten zehn Jahren dort gewonnen hat", betonte er, fügte jedoch mit einem Schmunzeln hinzu: "Wir werden sehen, was ich mit Audi erreichen kann."