Nach dem Rennen auf dem Lausitzring herrschte im Audi-Lager Zufriedenheit. Mike Rockenfeller sicherte sich den zweiten Platz und übernahm damit wieder die Tabellenführung und darüber hinaus gelang es Jamie Green endlich, die ersten Punkte zu holen, während Mattias Ekström eine eindrucksvolle Aufholjagd hinlegte und von Startplatz 18 noch bis auf den achten Rang nach vorne fuhr.

"Wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden. Wir haben es geschafft, Rocky von Startplatz sechs auf das Podium zu bekommen, was heute unser Hauptziel war", erklärte Audi-DTM-Leiter Dieter Gass. "Rocky hatte eine sehr gute Rennpace und seine Konstanz war auf dem Option-Reifen sehr stark", lobte er. Rockenfeller war auf den härteren Standard-Reifen losgefahren, wechselte dann auf die Option-Pneus und kam mit dieser Strategie sogar Rennsieger Gary Paffett nahe. "Wir haben überlegt, ihn vielleicht noch ein bisschen länger fahren zu lassen, aber dann bekam er Vibrationen und wir haben uns entschieden, den zweiten Platz zu nehmen", erklärte Gass, warum Rockenfeller zum zweiten Mal an die Box kam und damit keine Chance mehr auf den Sieg hatte.

Die Suche nach der richtigen Lösung

"Wir haben uns lange zusammengesetzt und überlegt, was man mit welchem Auto machen kann", schilderte Gass die strategische Herangehensweise. "Wenn man vorne steht, startet man auf Options und fährt so schnell wie man kann. Und wenn man wie Rocky nicht ganz so weit vorne steht, gibt es Argumente für und gegen die eine oder andere Lösung und nach dem Rennen stellt sich heraus, welche die beste war", fuhr er fort. "Diesmal haben wir uns sicher für die richtige entschieden."

Der Einsatz unterschiedlicher Strategien erfolge jedoch nur bedingt mit dem Hintergedanken, das Risiko zu streuen, betonte Gass. "Das macht man natürlich auch, aber wenn man die Autos vorne hat, versucht man eben, alle Möglichkeiten abzudecken." Ist man jedoch gezwungen, das Rennen wie Ekström vom Ende des Feldes in Angriff zu nehmen, sei man gezwungen, ein wenig zu zocken und alles auf eine Karte zu setzen, was beim Schweden schlussendlich auch der Fall war. "Standard-Standard-Option ist aber sicher nicht meine bevorzugte Strategie", stellte Gass klar. "Aber wenn man versuchen will, ein schnelles Auto aus dem Verkehr herauszubringen, ist es eben etwas, das durchaus funktionieren kann."

Das Programm für die nun bevorstehende Rennpause, ehe es Mitte Juli am Norisring weitergeht, steht bereits fest. "Unterm Strich müssen wir sehen, dass wir uns im Qualifying verbessern", forderte Gass. "Wir haben auf den Option-Reifen mit fast allen Autos eine gute Rennpace, und wenn man am Samstag ein besseres Ergebnis erzielt, steht man auch am Sonntag besser da."