Rund zwei Zehntel fehlten Gary Paffet beim Qualifying am Lausitzring zur Pole Position - am fehlenden Speed seines Autos lag es allerdings nicht. "Nein, da hat nichts gefehlt", stellte er bei Motorsport-Magazin.com klar. "Ich habe einen Fehler in Kurve vier gemacht. Der Speed hätte heute sicherlich für die Pole gereicht, aber in Q4 hat man eben nur eine Runde - und mir ist ein kleiner Fehler unterlaufen." Großartig hinterher trauern wollte er dem verpassten ersten Startplatz aber nicht. "Eigentlich können wir nicht enttäuscht sein", sagte der HWA-Pilot. "Die Performance des Autos war toll, der Speed in Q2 und Q3 war wirklich unglaublich."

Hauptgrund für die überraschend starke Mercedes-Pace ist nach Meinung von Paffett der große Einsatz des gesamten Teams. "Es steckt viel harte Arbeit dahinter. Natürlich liegt uns die Strecke, aber allein daran kann es nicht liegen, dass wir uns so verbessert haben." Entscheidend war seiner Ansicht nach, dass Mercedes mit der Abstimmung des Autos diesmal komplett richtig lag. "Wir haben ein paar Dinge am Setup verändert", erläuterte er. "Heute morgen hat es sich sehr gut angefühlt, wir haben dann noch paar kleine Änderungen vorgenommen und im Qualifying lief das Auto perfekt."

Ob die starke Leistung im Zeittraining sich auch auf den Sonntag übertragen lässt, konnte Paffett jedoch nicht sagen. Im Gegensatz zum Vorjahr sei das Rennen auf dem EuroSpeedway viel schwieriger vorauszusagen. "Auf der langen Geraden ist man mit DRS deutlich schneller", meinte er. "Wir müssen ohnehin erst mal gucken wie es läuft: am Start, im Rennen und wie die Reifen halten. Hier ist noch niemand auf dem Option gefahren, es ist alles ein bisschen komplizierter."

An der Marschroute von Mercedes ließ der Vizemeister aber keine Zweifel. "Ziel ist es, die gute Leistung von heute in eine starke Racepace umzuwandeln", kündigte er an. "Fahrer und Team müssen so viele Punkte wie möglich mitnehmen." Sollte das gelingen, rechnet er sich auch im Kampf um den in der vergangenen Saison knapp verpassten Titel noch gute Chance aus. "In der Meisterschaft ist zu diesem frühen Zeitpunkt noch alles offen - das mussten wir im letzten Jahr erfahren", so Paffett."