Der enttäuschende Saisonauftakt hat bei Jamie Green offenbar für reichlich Motivation gesorgt. Der Brite raste im Freien Training am Lausitzring auf Platz eins. Seine Runde von 1:18.104 Minuten wurde von keinem Konkurrenten mehr unterboten. Am nächsten kam dem Briten noch sein früherer Mercedes-Kollege Gary Paffett, der mit einer Zeit von 1:18.133 Minuten den zweiten Platz belegte. Dritter wurde der zweimalige DTM-Champion Timo Scheider mit einer Rundenzeit von 1:18.207 Minuten.

"Wir arbeiten weiter daran, das Auto zu verbessern und ein Setup zu finden, das mir gefällt. Wir haben bei den ersten Rennen viel gelernt", bilanzierte Green. "Derzeit sieht es danach aus, dass wir Fortschritte erzielen. Mal sehen, wie es im Qualifying läuft." Abt Sportsline Teamchef Hans-Jürgen Abt war ebenfalls zufrieden. "Wir haben sehr viel ausprobiert und unser Programm konzentriert abgespult. Das Ergebnis mit Jamie auf Platz eins war gut", sagte er. "Aber jetzt gilt es, die beste Abstimmung für das Qualifying und das Rennen zu finden und im Qualifying gut abzuschneiden."

Auf den weiteren Plätzen folgten Robert Wickens, Adrien Tambay, Mike Rockenfeller und der Meisterschaftsführende Bruno Spengler. Der Titelverteidiger war übrigens der einziger BMW-Pilot, der es im Training unter die ersten Zehn schaffte. Blufft BMW - oder kommt die Strecke den Münchnern tatsächlich nicht so entgegen wie die bisherigen Kurse? Die restlichen Top-10-Plätze sicherten sich Mattias Ekström, Pascal Wehrlein und Edoardo Mortara.

Für ein Kuriosum sorgten die beiden Mercedes-Piloten Christian Vietoris und Daniel Juncadella, die auf dem knapp vier Kilometer langen Rundkurs bis aufs Tausendstel identische Zeiten fuhren. Beide umrundeten den EuroSpeedway mit einer Zeit von 1:18.644 Minuten und landeten auf den Plätze elf und zwölf. Für kurzzeitige Aufregung sorgten ein Dreher von Audi-Lenker Edoardo Mortara und ein Ausritt von Mercedes-Junior Robert Wickens, der einmal durch die Wiese musste. Beide Situationen gingen aber für Fahrer und Auto glimpflich aus.