Zwei DTM-Rennen sind 2013 schon absolviert und nicht nur die Teams sondern auch die Leute bei Reifenhersteller Hankook haben fleißig Daten gesammelt. Dabei fiel den Reifentechnikern auf: "In Hockenheim sind die Teams im Rennen möglichst lange auf den Option-Reifen gefahren, weil das einen großen Zeitvorteil gebracht hat und der Abbau im Vergleich zu den Standard-Reifen sehr gering war." Zuletzt in Brands Hatch hätte es sich jedoch andersherum verhalten. "Dort wies der Option-Reifen wegen den höheren Temperaturen und dem kurvigen Layout ohne Erholungsphasen für die Pneus einen deutlich höherer Verschleiß auf", erklärte ein Hankook-Spezialist. Deshalb seien auch die Rundenzeiten in England nur am Anfang schnell gewesen und hätten dann kontinuierlich abgebaut.

Wer setzt am Sonntag wann auf welche Mischung?, Foto: Audi
Wer setzt am Sonntag wann auf welche Mischung?, Foto: Audi

Daher sei es im Süden Londons besser gewesen, im Rennen relativ schnell auf die Standrad-Slicks zu wechseln, um anschließend konstante Rundenzeiten abspulen zu können. In Bezug auf das anstehende Rennen in Spielberg erwartete man beim Monopolisten nun: "Hier wird es eher wieder wie in Hockenheim laufen." Dafür sei auch die Streckencharakteristik verantwortlich. "Es gibt längere Geraden mit guten Höchstgeschwindigkeiten. Außerdem hat die Strecke einen viel feineren hellgrauen Asphalt." Nur im Zielbereich sei vor ein paar Jahren geteert worden, was diesen Abschnitt rauer mache. Allgemein sei der Verschleiß also deutlich geringer als zuletzt in Brands Hatch. "Deshalb muss man, wenn es trocken bleibt, auch hier im Rennen wieder möglichst lang den Option-Reifen fahren - da können die Teams viel Zeit gewinnen", prognostizierte der Reifen-Mann.

Somit biete sich auch die taktische Variante an, im Qualifying bewusst auf etwas Pace zu verzichten und das Auto eher zugunsten der Option-Reifen abzustimmen, um im Rennen besser dazustehen. Die Experten bei Hankook glaubten allerdings auch: "Jetzt alles nur darauf zu legen und dann vielleicht vom 18. Platz ins Rennen zu starten, macht trotzdem keinen Sinn: Wenn dann das Wetter umschlägt, hat man alles verloren." Die Südkoreaner erwarten lediglich am Samstag stabil trockene Bedingungen - am Sonntag könne es regnen. Doch auch hier gelte: Bei feuchten und gemischten Verhältnissen, hätten alle Piloten ab einem gewissen Grad der Abtrocknung auf den Option-Reifen einen Vorteil, da diesen die Temperaturschwankungen auf teilweise nasser Fahrbahn weniger ausmachen würden.