Auf in die Steiermark! Am kommenden Wochenende steigt in Spielberg die dritte Runde der DTM-Saison 2013. Nach dem Auslands-Gastspiel in Brands Hatch reist die Tourenwagenserie zum ersten und einzigen Rennen in Österreich. Schauplatz ist der Red Bull Ring, ehemals als A1-Ring bekannt. Die Fahrer erwartet neben Natur pur einer der beliebtesten Kurse im Kalender, auch wegen seiner großen Motorsport-Tradition.

Die ursprüngliche Rennstrecke wurde 1969 eröffnet und beherbergte bis 1987 die Formel 1 mit dem Großen Preis von Österreich. Nach zwei Jahren verabschiedete sich die Königsklasse des Motorsports jedoch wieder und kehrte erst zehn Jahre später nach zahlreichen Umbauarbeiten auf den A1-Ring zurück. 2003 verließ die Formel 1 Österreich erneut und in weiterer Folge erwarb Red Bull die Rennstrecke.

Der Red Bull Ring ist eine in die umliegende Alpenwelt eingebettete Berg- und Talbahn, die etwa eine Stunde von der steirischen Landeshauptstadt Graz entfernt liegt. Der 4,326 Kilometer lange Kurs verfügt über sechs Rechts- und zwei Linkskurven und gilt als eine der schnellsten Strecken im DTM-Rennkalender. "Man braucht ein Auto, das gut auf der Bremse funktioniert, aber auch genügend Top-Speed für die schnellen Passagen hat", erklärte Brands-Hatch-Sieger Mike Rockenfeller. Zwei Kurven sind nach den beiden österreichischen Formel-1-Weltmeistern Jochen Rindt und Niki Lauda benannt.

Die beiden großen Neuerungen in der DTM, die Option-Reifen und der verstellbare Heckflügel, sollten in Spielberg eine wesentlich bedeutendere Rolle spielen als zuletzt auf dem engen Infy-Kurs von Brands Hatch. Gerade das DR-System dürfte auf dem Red Bull Ring richtig zum Tragen kommen, vor allem auf den langen Geraden auf Start/Ziel hin zur 90-Grad-Kurve in Turn 1 sowie auf der Geraden zwischen Remus und Schlossgold. Der Weg hin zur Schlossgold-Kurve mit anschließender Spitzkehre war seit jeder eine beliebte Stelle zum Überholen, unter Zuhilfenahme der Flügelklappe sollte dies noch besser funktionieren. "Das DRS sollte in der Anfahrt auf die Spitzkehre für einige sehenswerte Überholmanöver sorgen und den Fahrern die Möglichkeit geben, auch aus dem Mittelfeld noch weit nach vorn zu kommen", meinte auch BMW Schnitzer-Teamchef Charly Lamm.

In Spielberg ist nicht nur Vollgas angesagt, auch die Strategie wird eine extrem wichtige Rolle spielen. Auf dem 4,326 km langen Kurs steht den Reifen - vor allem den weichen Options - eine ordentliche Herausforderung bevor: Der Stop-and-Go-Charakter der Strecke verlangt den Reifen einiges ab und die Fahrer müssen sehr darauf achten, nicht den Performance-Peak der Hankooks zu verpassen - auch, weil die neuen Reifen bislang noch nicht in Spielberg getestet wurden. Speziell auf den rechten Hinterreifen müssen die Piloten besonders Acht geben: Bei insgesamt sechs Rechtskurven und den spitzen Kurven dürfte der hintere Teil der Autos am meisten leiden.