Audi erlebte in Brands Hatch eine Achterbahn der Gefühle. Zwar fuhr Mike Rockenfeller für die Ingolstädter den ersten Saisonsieg ein, doch zahlreiche andere Audi-Piloten hatten auf dem kurzen Kurs im Süden Englands hart zu kämpfen. "Das war ein beschissenes Rennen", nahm Edoardo Mortara gegenüber Motorsport-Magazin.com kein Blatt vor den Mund. "Es wäre einfach gewesen, Punkte zu holen, aber mit viel Pech und einigen verrückten Dingen auf der Strecke ist es uns nicht gelungen."

Der Italiener lag auf sicherem Punktekurs, erhielt jedoch eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er sein Tempo nicht ausreichend reduzierte, als Augusto Farfus' havariertes Fahrzeug am Rande der Start- und Ziel-Geraden stand. "Ich hätte voll auf die Bremse steigen müssen, um fünf Zehntel langsamer zu fahren, habe das aber nicht ausreichend getan", schilderte er. "Ich habe es in drei Runden in Folge probiert, aber es ging nicht, denn es ist gefährlich, wenn man jemanden blockiert."

Schlussendlich spielte die Strafe für Mortara jedoch keine wirkliche Rolle mehr, denn zunächst bekam der Italiener auch noch eine Durchfahrtsstrafe auflerlegt und elf Runden vor dem Ende des Rennens verlor er seinen Boliden aufgrund eines bis dato unbekannten technischen Gebrechens und krachte in die Streckenbegrenzung. Audis einziger Sieger des Vorjahres wartet somit weiterhin auf seine ersten Punkte.

Albuquerque zu langsam

Auch Mortaras Rosberg-Teamkollege Felipe Albuquerque erlebte ein Wochenende zum Vergessen. Der Portugiese wurde nur 17. und zeigte sich mit seiner Vorstellung überhaupt nicht zufrieden. "Das war eines meiner schlechtesten Wochenenden", gab er sich bei Motorsport-Magazin.com verärgert. "Ich war im Training langsam, im Qualifying langsam und im Rennen hatte ich keinen Speed."

Eigentlich sah der Plan vor, Albuquerque mit einer guten Strategie nach vorne zu bringen, doch dieser ging nicht auf, da er schlicht und ergreifend nicht über die nötige Pace verfügte, wie er unumwunden zugab. "Ich habe nie das Setup gefunden und hatte damit zu kämpfen, mich daran anzupassen", sagte er. "Irgendetwas ist falsch gelaufen und wir müssen mit den Ingenieuren herausfinden, was es war, denn Rocky hatte ja den Speed", gab er die Marschroute vor.

Miguel Molina schnitt zwar besser als seine beiden Markenkollegen ab, doch auch der Spanier verpasste als Elfter die Punkte. "Mit Ausnahme von Rocky war es für uns alle sehr schwierig", meinte der 24-Jährige, der von Platz neun gestartet war und damit auf Punktekurs lag. Doch nach dem ersten Boxenstopp kam er nicht an jener Position auf die Strecke zurück, die er sich erhofft hatte, was sein Rennen nachhaltig beeinflusste. "Wir müssen analysieren, was passiert ist", betonte er, wollte aber auch Positives finden: "Immerhin haben wir uns seit Hockenheim verbessert."