Augusto Farfus hat beim Saisonauftakt der DTM seinen zweiten Sieg geholt. Auf dem Hockenheimring ließ sich der Brasilianer nicht von Klappflügeln und Option-Reifen beirren - er kreuzte die Ziellinie nach 42 Runden mit drei Sekunden Vorsprung auf seinen Markenkollegen Dirk Werner und Mercedes-Pilot Christian Vietoris.

"Es gab so viel Action, es war so interessant. Obwohl wir auf Option-Reifen gestartet sind und vom Safety-Car ausgebremst wurden, lief es gut und wir waren absolut konkurrenzfähig. Das war ein perfekter Start in die Saison", jubelte Farfus. Auch Werner war voller Freude: "Ich habe es am Anfang weder gehofft noch für möglich gehalten, aber die Strategie war der Wahnsinn. Das Auto ist wie im letzten Jahr eine Wunderwaffe."

Bereits in der Startphase zeigte sich die runderneuerte DTM von ihrer spannenden Seite. Timo Scheider konnte die Führung vor Augusto Farfus verteidigen, dahinter leisteten sich mit Martin Tomczyk und Adrien Tambay aber gleich zwei Piloten eine Durchfahrtsstrafe. In der ersten Runde rückte Robert Wickens auf den dritten Platz vor, dicht gefolgt von Bruno Spengler und Pascal Wehrlein.

Bereits in der fünften Runde sorgte Tambay erneut für Aufsehen, als er seinen "Iron Man"-Audi brennend am Streckenrand abstellen musste und so eine Safety-Car-Phase auslöste. Während Farfus, der gerade erst die Führung übernehmen konnte, wie viele andere auch direkt in die Boxengasse abbog, wartete Scheider eine Runde länger und verlor so viele Plätze.

Mercedes-Junioren mischen das Feld auf

Die Mercedes-Junioren Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella verzichten sogar komplett auf einen Stopp unter Gelb und wurden so weit nach vorne gespült. Sie konnten sich bis zur Rennhälfte sogar einen Vorsprung von acht Sekunden auf den drittplatzierten Gary Paffett herausfahren, der sich zuvor packende Duelle mit der BMW-Konkurrenz um Tomczyk lieferte.

Aufgrund der vielen Strategien war es lange Zeit schwer, einen echten Favoriten auszumachen. Eines war aber schon früh klar: Audi hatte keine Chance auf den Sieg, am Ende reichte es dank einer guten zweiten Rennhälfte von Scheider immerhin noch für den sechsten Platz.

An der Spitze machten BMW und Mercedes das Podium unter sich aus. Farfus versuchte es mit zwei frühen Stopps und einem langen letzten Stint, Paffett teilte sich das Rennen auf und Vietoris fuhr einen langen zweiten Stint mit Option-Reifen. Einer überraschte aber alle: Dirk Werner, der aus der vorletzten Startreihe in das Rennen ging, absolvierte seinen zweiten Boxenstopp erst sechs Runden vor dem Ziel.

Frühes Aus für Timo Glock

So schaffte es Werner, sich hinter Farfus und vor Paffett und Vietoris auf der zweiten Position einzureihen. Die beiden Mercedes-Piloten waren sich im Kampf um den dritten Platz nicht einig und duellieren sich hart, bis sich Vietoris durchsetzte. Paffett musste sich dagegen nach hinten orientieren und den vierten Platz gegen Spengler, Scheider, Joey Hand und Mike Rockenfeller verteidigen. Die Top-10 komplettierten Marco Wittmann und Roberto Merhi, Wehrlein blieb als Elfter ohne Punkte.

Für Timo Glock war das erste DTM-Abenteuer vorzeitig beendet. Nach einer starken Startphase und einem späten ersten Stopp mische der ehemalige Formel-1-Pilot lange in der Spitzengruppe mit. Dann leisteten sich aber er und sein Team jeweils einen Fehler: Erst rutschte Glock neben die Strecke, dann wurde beim Boxenstopp der rechte Hinterreifen nicht richtig montiert. Glock rollte mit drei Rädern aus und sagte: "Ich hatte Spaß in den ersten Runden. Wir haben dieses Wochenende viele Eindrücke gesammelt und ich hatte viele Termine, hoffentlich wird es in Brands Hatch etwas ruhiger."