Option-Reifen: Nach dem Vorbild der Formel 1 haben die Fahrer in diesem Jahr eine zweite weichere Mischung zu Verfügung. Die Option-Reifen von Hankook, zu erkennen an einer gelben Markierung, lassen über einen bestimmten Zeitraum um 1 bis 1,5 Sekunden schnellere Rundenzeiten zu, bauen danach aber deutlich schneller ab als der Prime. Die Fahrer haben die freie Auswahl, mit welcher der beiden Stärken sie das Rennen beginnnen wollen. Die Entscheidung muss nach dem Qualifying am Samstag getroffen werden. Die unterschiedlichen Strategien beziehungsweise der variierende Zustand der Reifen sollen während des Rennens für mehr Überholmanöver sorgen.

Spielt das Schwarze Gold von nun an auch in der DTM die Hauptrolle?, Foto: Audi
Spielt das Schwarze Gold von nun an auch in der DTM die Hauptrolle?, Foto: Audi

DRS: Ebenfalls von der Formel 1 abgekupfert ist der verstellbare Heckflügel: das sogenannte Drag Reduction System. Durch das Flachstellen des Flügels ist der Fahrer in der Lage, seinen Top-Speed um fünf bis sieben Stundenkilometer zu steigern. Anders als in der Königsklasse gibt es aber keine bestimmten Zonen, in denen die Aktivierung des Systems erlaubt ist. Sobald der Vordermann in einem Zeitfenster von zwei Sekunden ist, darf ein Pilot die Überholhilfe einmal pro Runde verwenden - unabhängig davon, an welchem Punkt der Strecke er sich befindet. Der Abstand wird jeweils auf der Start-Ziel-Geraden gemessen. In den ersten und letzten drei Runden des Rennens sowie in den ersten drei Umläufen nach einer Safety-Car-Phase darf DRS allerdings nicht verwendet werden.

Kompaktes Format: An den Rennwochenenden verbringen die Fahrer von nun an deutlich weniger Zeit auf der Strecke als bisher. Anstatt drei Tagen stehen den Teams nur noch zwei zur Verfügung. Der Kürzung fielen eine Trainingssession und das Warm-Up zum Opfer. Training und Qualifying finden 2013 im Abstand von 90 Minuten am Samstag statt. Einzige Änderung im Zeittraining: Die Fahrer, die das vierte Segment erreichen, bekommen einen weiteren Reifensatz zur Verfügung gestellt. Danach unterliegen die Autos Parc-fermé-Regeln: Es dürfen nur noch vorher abgesprochene Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Weitere Arbeiten an den Autos müssen angemeldet werden und ziehen in der Regel eine Sanktion, beispielsweise einen Start aus der Boxengasse, nach sich. Am Sonntag folgt dann ohne weitere, vorherige Stippvisite auf der Strecke das Rennen. Neben Kosteneinsparungen ist das vorrangige Ziel des neuen Formats, die Vorbereitungszeit zu minimieren. Wegen der kurzen Zeitspanne zwischen Training und Qualifying sind die Teams dazu genötigt, bei der Abstimmung des Autos Kompromisse einzugehen. Das dadurch entstehende größere Leistungsgefälle soll für mehr Verschiebungen im Qualifying und anschließend auch im Rennen sorgen.

Beim Timing der Boxenstopps haben die Teams kaum noch Vorgaben, Foto: Sutton
Beim Timing der Boxenstopps haben die Teams kaum noch Vorgaben, Foto: Sutton

Boxenstopps: Wie schon im Vorjahr müssen die Fahrer zweimal im Rennen neue Walzen aufschnallen. Beim Timing der Pitstopps haben die Teams aber weitestgehend freie Wahl. Einzige Vorgabe: Während der ersten und letzten drei Runden ist es nicht erlaubt, die Pneus zu wechseln. Ein vorgeschriebenes Zeitfenster für die pflichtmäßigen Boxenstopps gibt es nicht mehr.

Marshalling System: In der neuen Saison sind alle Autos mit einem Marshalling-System ausgerüstet, das den Fahrern die jeweiligen Flaggensignale direkt ins Cockpit überträgt. Darüber hinaus informiert das System die Piloten darüber, ob DRS aktiviert werden darf und schaltet die Verwendung des verstellbaren Heckflügels gegebenenfalls frei.

Teamorder erlaubt

Teamorder: Lange Zeit hatte die DTM das Verbot aufrecht erhalten, aber ab 2013 ist es in der Serie offiziell erlaubt, eine Teamorder auszusprechen. In der Praxis wird sich der Unterschied aber kaum bemerkbar machen. Bereits in den Vorjahren, vor allem in der zweiten Saisonhälfe, hatte es von der Box angeordnete Überholmanöver beziehungsweise -verbote gegeben.