In drei Wochen beginnt die neue DTM-Saison. Mit welchen Erwartungen tritt Audi an?
Wolfgang Ullrich: Das Ziel bei Audi ist immer, siegfähig zu sein. Auf dieses Ziel haben wir im Winter intensiv hingearbeitet. Das heißt natürlich nicht, dass man automatisch den Titel gewinnt...

Warum soll es 2013 besser laufen als im Vorjahr, nachdem die Technik der DTM-Autos auf dem Stand des Finales 2012 "eingefroren" wurde?
Wolfgang Ullrich: Das vergangene Jahr ist für uns in der Tat nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir waren gezwungen, während der Saison aufzuholen - das ist in einer Meisterschaft, die auf einem so hohen Niveau ist, schwierig. Wir haben aus den Dingen, die wir während der Saison entwickelt und in die Autos eingebaut haben, 2012 nicht das Optimum herausgeholt. Wir haben im Winter versucht, im Rahmen der engen Möglichkeiten des Reglements die Dinge, die wir zur Verfügung haben, besser nutzbar zu machen.

Wie gut ist das gelungen?
Wolfgang Ullrich: Das werden wir erst in Hockenheim wissen, denn die Testfahrten liefern erfahrungsgemäß keine echte Standortbestimmung. Und natürlich wissen wir auch, dass unsere Wettbewerber nicht geschlafen haben.

Wird die Rolle des Fahrers durch das kompaktere Rennwochenende und Neuerungen wie Klappflügel (DRS) und Optionsreifen 2013 noch wichtiger?
Wolfgang Ullrich: Davon gehen wir aus - deshalb setzen wir auf Piloten, die in der DTM alle schon mindestens einmal auf dem Podium standen. Ich denke, wir haben die stärkste Mannschaft, die wir je in der DTM hatten. Und die braucht man, wenn man ganz nach oben kommen will.

Wie hat sich Jamie Green in die Mannschaft eingefügt?
Wolfgang Ullrich: Ganz hervorragend. Er ist gut bei uns aufgenommen worden und passt prima zu Audi. Und vielleicht schaffen wir es mit ihm ja auch, endlich wieder einmal auf dem Norisring zu siegen...

Sind DRS und Optionsreifen der richtige Weg für die DTM?
Wolfgang Ullrich: Ich denke, dass beides die Rennen noch spannender machen wird. Es zeichnet die DTM aus, nicht stehen zu bleiben und immer wieder neue Dinge zu versuchen, die Serie noch attraktiver zu gestalten. Auch die Kooperationen mit der Super GT in Japan und der GRAND-AM/NASCAR in den USA sind wichtige Schritte. Den Herstellern bietet sich eine große Chance, mit DTM-Autos in diesen Wachstumsmärkten aktiv zu sein. Was die Kosten betrifft, ist es extrem wichtig, die DTM-Autos auch in anderen Meisterschaften einsetzen zu können.