Gary Paffett befindet sich in der Saison 2013 in einer ungewohnten Rolle. Nach dem Wechsel von Jamie Green zu Audi und den Rücktritten von David Coulthard und Ralf Schumacher ist er der älteste und erfahrenste Pilot bei Mercedes. Während Christian Vietoris bereits in seine dritte DTM-Saison geht, haben Roberto Merhi und Robert Wickens gerade einmal ihr Rookie-Jahr hinter sich gelassen. Neu im Team sind der Meister und Vize der Formel 3 EuroSerie, Daniel Juncadella und Pascal Wehrlein.

Paffett genießt seine neue Rolle und hält große Stücke auf die Youngster. "Der Teamgeist und die Moral im Team sind wirklich gut. Jeder ist sehr fokussiert und wir haben eine schöne Zeit zusammen. Die Jungs sind wirklich erpicht darauf, zu lernen", betonte Paffett. "Sie sind schnell, sie sind keine langsamen Fahrer", warnte er die Konkurrenz davor, den jungen Fahrerkader der Stuttgarter zu unterschätzen. "Sie haben in den Formelserien Rennen und Meisterschaften gewonnen, im Fall von Juncadella und Wehrlein in der Formel 3, Wickens in der Formel Renault. Sie sind alle sehr talentierte Fahrer", unterstrich er.

"Ja, sie sind jung und haben keine Erfahrung in der DTM, das ist sicher. Aber sie sind alle top-motiviert, das Beste für das Team zu tun, und sie werden versuchen, mich herauszufordern", fügte er hinzu. Paffett ist klar, dass er aufgrund seiner Erfahrung derjenige sein wird, der die Kohlen aus dem Feuer holen soll. "Aber wir sind Teamkollegen, deshalb wollen sie alle versuchen, mich zu schlagen, und sich gegenseitig schlagen. Wir sind alle top-motiviert. Der Teamgeist ist wirklich gut."

Das System bei Mercedes funktioniert

Seine jungen Kollegen lassen den 32-jährigen Familienvater an seine Anfangszeit bei Mercedes zurückdenken. "Ich bin jetzt in einer umgekehrten Position als damals, als ich hierhergekommen bin, denn ich bin auch als junger Kerl zu Mercedes gekommen", erinnerte er sich. Als Paffett 2003 zu den Stuttgartern kam, war er gerade einmal 22. "Das ist es, was Mercedes macht: sie bringen junge Fahrer in die DTM und das werden sie weiterhin tun, denn es funktioniert offensichtlich. Sehen Sie sich Leute wie mich, Bruno [Spengler], Jamie [Green] und Paul di Resta an... Das System, das Mercedes hat, funktioniert gut."

Dadurch, dass er selbst einmal neben Fahrern wie Bernd Schneider und Jean Alesi seine DTM-Karriere begann, weiß Paffett, was junge Fahrer wollen. "Man muss sich nicht hinsetzen und ihnen Lehrstunden erteilen. Man muss ihnen Ratschläge geben, wenn sie irgendwelche Fragen haben", betonte er. "Es geht aber nicht nur in eine Richtung, denn jeder Fahrer, der neu ins Team kommt, macht die Dinge etwas anders. Auch als Fahrer, der schon lange dabei ist, muss ich offen sein, von ihnen zu lernen. Fahrer - egal ob erfahren oder nicht - bringen immer etwas Neues mit. Etwas, von dem man lernen kann, also lernen wir voneinander."

Paffett glaubt, den Rookies Juncadella und Wehrlein vor allem in Bezug auf die Rennen helfen zu können, die für die ehemaligen Formelfahrer viel Neues beinhalten. "Aber ich dränge sie nicht dazu, zu mir zu kommen und mir Fragen zu stellen, denn jeder Fahrer ist stolz darauf, etwas alleine hinzubekommen. Aber wenn sie etwas brauchen, dann bin ich da. Sie werden mir ohnehin die Hölle heiß machen, also kann ich ihnen nicht alle Geheimnisse verraten", scherzte er.