Junior Stern: Pascal Wehrlein startet ab 2013 für Mercedes in der DTM, Foto: Mercedes
Junior Stern: Pascal Wehrlein startet ab 2013 für Mercedes in der DTM, Foto: Mercedes

Liebe Motorsport-Magazin.com-Leser,

zurzeit geht bei mir alles rasend schnell - und das nicht nur auf der Rennstrecke. Die Entscheidung, dass ich 2013 in der DTM das Mercedes AMG C-Coupe fahre, ist erst eine Woche vor dem Auftakt der Formel 3 EM in Monza gefallen. Deshalb habe ich zusammen mit meinem Team entschieden, dass ich dort noch einmal an den Start gehe, um meine Zeit in der Formel 3 ausklingen zu lassen. Und besser hätte der Abschied wirklich nicht laufen können. An meinem letzten Wochenende stand ich in allen drei Rennen auf dem Podium - eins habe ich sogar gewonnen.

Mit 18 in der DTM

Für das Team und die Mechaniker tut es mir ein bisschen leid, wir waren perfekt eingespielt und sind mit großen Ambitionen in die Saison gegangen - leicht fällt mir der Abschied nicht. Auf der anderen Seite freue ich mich, dass ich die Möglichkeit habe, mit 18 Jahren in der DTM zu fahren. In so jungen Jahren in den Profisport einzusteigen und mich dort zu beweisen, ist ein Riesensprung, aber vor allem eine Riesenchance. Darum macht es mich überhaupt nicht nervös, dass ich mich mit so arrivierten Piloten wie Gary Paffett, Timo Scheider und Mattias Ekström messen muss. Obwohl die alle auf einem sehr, sehr hohen Niveau fahren.

Pascal Wehrlein gewann 2012 die Vize-Meisterschaft in der F3 Euroserie, Foto: Bartkowiak
Pascal Wehrlein gewann 2012 die Vize-Meisterschaft in der F3 Euroserie, Foto: Bartkowiak

Zwei Tage nach dem letzten Rennen in Monza war ich schon bei den DTM-Tests in Barcelona. Das war eine gewaltige Umstellung. Das Auto ist zwar nicht der typische Tourenwagen, aber es hat trotzdem ein bisschen gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe - Größe, Masse und Sitzposition lassen sich nicht mit der Formel 3 vergleichen. Boxenstopps und DRS kannte ich auch nicht - und die Starts sind anders. Insgesamt habe ich ein ziemlich straffes Programm durchgezogen. Jetzt geht es darum, alles so schnell wie möglich zu verinnerlichen.

Erneutes Duell mit Juncadella

Daniel Juncadella, meinen Teamkollegen bei Mücke Motorsport, kenne ich bereits. In der Formel 3 Euroserie haben wir uns im letzen Jahr bis zum letzten Rennen ein spannendes Duell um den Titel geliefert - am Ende hatte er knapp die Nase vorne. Natürlich wäre es schön, wenn ich den Spieß im Vergleich zum Vorjahr umdrehen und die Saison vor ihm beenden könnte. Am wichtigsten ist aber der Erfolg des Teams.

Pascal Wehrlein war 2011 und 2012 Förderkandidat der Deutsche Post Speed Academy, Foto: Speed Academy
Pascal Wehrlein war 2011 und 2012 Förderkandidat der Deutsche Post Speed Academy, Foto: Speed Academy

Ein wenig Sorgen macht mir die kurze Vorbereitungszeit. Wegen der späten Bekanntgabe meines Wechsels habe ich nur wenig Zeit im Auto verbracht. Und dass der Trainingsfreitag und das Warm-Up wegfallen ist für mich als Neueinsteiger kein Vorteil. Für mein erstes Jahr habe ich mir trotzdem viel vorgenommen. Zuversichtlich stimmen mich die Zeiten von den Tests, die wirklich gut waren. In den ersten Rennen wäre ich schon glücklich, wenn ich ein paar Mal den Sprung in die Punkte schaffen würde. Im weiteren Verlauf will ich dann für die eine oder andere Überraschung sorgen und vielleicht sogar aufs Podium fahren. Aber mir ist bewusst, dass meine Ziele in diesem Topstarterfeld sehr schwer zu erreichen sind.