Vor Timo Glock liegt ein neuer Karriereabschnitt. Der 30-Jährige musste Marussia bekanntlich aufgrund finanzieller Engpässe verlassen und heuerte nur wenige Tage später bei BMW an, um das DTM-Projekt der Münchner zu unterstützen. Glock möchte die neue Aufgabe zunächst einmal ruhig angehen und sich stetig verbessern, da er weiß, dass nicht wenige ehemalige Formel-1-Piloten in der Tourenwagenserie bereits ihre liebe Not hatten. "Deswegen halte ich den Ball flach, denn ich muss schauen, wie schnell ich mich auf das Auto einstellen und das Maximale für das Team herausholen kann", erklärte Glock. Von Siegen möchte der Deutsche vorerst zwar nichts hören, aber langfristig will er im Titelkampf definitiv ein gewichtiges Wort mitsprechen.

Neben der Umstellung vom Formel-1-Boliden auf den Tourenwagen kommen auf Glock auch im Fahrerlager einige neue Gesichter zu. Mit Timo Scheider, der ihm per SMS zum Wechsel gratulierte, konnte er sich jedoch bereits ein wenig austauschen. "Ich habe ihm zurückgeschrieben, dass er sich an seinem Audi die Heckschürze für das erste Rennen verstärken lassen soll", lachte der Odenwälder. "In der Formel 1 hatten wir einen sehr guten Zusammenhalt unter den Fahrern und ich bin gespannt, wie es in der DTM ist. Nach meinen bisherigen Eindrücken dürfte alles gut werden", so Glock, der Stefan Reinhold noch aus gemeinsamen Toyota-Zeiten kennt und das überaus erfolgreiche BMW-Comeback mit Argusaugen verfolgt hat.

Highlight Norisring

Der Norisring wartet mit einigen Tücken auf, Foto: DTM
Der Norisring wartet mit einigen Tücken auf, Foto: DTM

Nicht nur die ungewohnte Hitze im geschlossenen Wagen stellt Glock vor neue Herausforderungen, denn es befinden sich auch einige Strecken im Kalender, auf denen er mit der Formel 1 nicht zu Gast war. Ganz besonders freut sich der 30-Jährige auf die Rennen in Moskau sowie am Nürnberger Norisring. "Der Norisring ist ein Highlight für mich", verriet er. "Es gibt dort ein spezielles Flair, das nicht mit Monaco, Valencia oder Singapur zu vergleichen ist. Eine Runde dauerte gerade einmal 50 Sekunden, da freue ich mich drauf."

Eine Sache, die Glock in seiner Formel-1-Zeit vermisst hat, war die Nähe zu den Fans. "Das Fahrerlager ist sehr offen und fanfreundlich", äußerte er sich zur Situation in der DTM. "Ich kenne das aus der Champcar Series, da war es genau so offen und der Fan hatte die Möglichkeit, zuzuschauen und dran zu sein." Glock, der in sozialen Netzwerken sehr aktiv ist, überlegt zudem, wie er diesen Umstand mit der Fannähe der DTM verknüpfen kann. "Da wird mir bestimmt die eine oder andere Idee kommen", lächelte er.