Mit 85 Punkten und Rang vier war Mike Rockenfeller 2013 zwar bester Audi-Pilot, das erklärte Ziel - der Titelgewinn - wurde aber deutlich verfehlt. Am Ende fehlten ihm 64 Zähler auf Bruno Spengler und deren 60 auf den besten Mercedes. Dass es für Audi und Phoenix ein schwieriges Jahr werden würde, war früh abzusehen. Mit Martin Tomczyk verließ der amtierende Meister das Team in Richtung BMW und mit zahlreichen Regeländerungen und dem Modelwechsel auf den Audi A5 DTM wurden die Karten sowieso neu gemischt.

Schon 2010 griff Mike Rockenfeller für das Team Phoenix in Lenkrad, damals allerdings unter komplett anderen Voraussetzungen. Der Rheinländer ging mit einem Vorjahres-A4 an den Start und konnte trotz unterlegenem Material beachtliche Ergebnisse erzielen. Nach einem Jahr bei Abt Sportsline kehrte Rocky wieder zur Meistermannschaft von 2011 zurück und wollte im Konzert der Großen mitspielen. "Das Ziel heißt, Meister zu werden", gab er die Marschroute vor der Saison ganz klar vor.

Doch schon beim ersten Lauf in Hockenheim zeigte sich, dass es ein sehr schwieriges Unterfangen werden würde. Mit fast einer halben Minute Rückstand musste er sich mit Rang fünf zufriedengeben. Anschließend analysierte er bei Motorsport-Magazin.com, dass im Vergleich zur Konkurrenz von Mercedes vor allem der Rennspeed das Problem ist. Weil bis zum nächsten Rennen auf dem Lausitzring nur eine Woche verging, konnten sich die Ingolstädter nicht signifikant verbessern. Nach einer leichten Kollision in der ersten Kurve und einem verpatzten Boxenstopp reichte es nur zu Position 13.

Beim anschließenden Lauf in Brands Hatch zeigte sich der A5 DTM deutlich verbessert und nach Platz vier im Qualifying gelang Rockenfeller im Rennen sogar der Sprung aufs Podium. Doch schnell kehrte wieder Ernüchterung ein. In Spielberg erlebte Rocky ein schwieriges Wochenende , am Norisring tat sich Audi traditionell schwer. Erst beim Heimrennen auf dem Nürburgring war wieder ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen, jedoch ließ erneut die Pace im Rennen zu wünschen übrig.

Die Freude über den zweiten Platz in Zandvoort hielt sich bei Rocky sichtbar in Grenzen, Foto: RACE-PRESS
Die Freude über den zweiten Platz in Zandvoort hielt sich bei Rocky sichtbar in Grenzen, Foto: RACE-PRESS

In Zandvoort hätte dann endlich der erhoffe Befreiungsschlag kommen sollen. Das ganze Rennen über dominierte Rocky, fuhr sich zwei Mal einen großen Vorsprung zu den Verfolgern heraus, der dann allerdings vom Safety-Car zunichte gemacht wurde. Schlussendlich sorgte der heftig einsetzende Regen und eine zu sicherheitsbedachte Fahrt des 29-Jährigen dafür, dass Markenkollege Edoardo Mortara das Rennen noch für sich entscheiden konnte. "Ja, ich denke, es kocht schon in mir", sagte er sehr angefressen nach seinem zweiten Platz.

Der Rest der Saison verlief dann wieder enttäuschend. Platz sechs in Oschersleben, Rang fünf in Valencia und ein Ausfall in Hockenheim rundeten die Saison ab. Das Problem lag vor allem im Fahrzeugsetup. Die Reifen heizten sich stark unterschiedlich auf und die Temperatur in den Pneus blieb nicht konstant. Das Team Phoenix versuchte in diesem Bereich viel, der Schlüssel zum Erfolg konnte allerdings nicht gefunden werden, auch wenn die Truppe um Ernst Moser erneut den besten Audi stellte.