Für Audi-Pilot Edoardo Mortara erfüllte sich am Mittwoch in Abu Dhabi ein langgehegter Traum. Der 25-Jährige durfte bei den Young Driver Days erstmals einen Formel-1-Boliden pilotieren. Der Lotus E20 stellte den Franko-Italiener vor zahlreiche Herausforderungen. Die erste war das begrenzte Platzangebot im Cockpit, denn Mortara misst über 1,80 Meter. Deshalb wusste er sein DTM-Cockpit trotz der bisweilen hohen Temperaturen sehr zu schätzen.

"In meinem DTM-Cockpit ist es schön, ich habe viel Platz. Im Vergleich zum Formelauto ist es wie auf dem Bett zu liegen", scherzte er bei Motorsport-Magazin.com. "Hier bauen sie halt sehr kleine Cockpits und daran muss man sich gewöhnen. Ich bin recht groß, also war es schwer, sich reinzuzwängen, aber auch daran gewöhnt man sich", ergänzte er.

Keine großen Probleme bereiteten dem DTM-Piloten dagegen die zahlreichen Knöpfe auf dem Lenkrad. "Mein Problem war hauptsächlich der Speed", gestand er. "Es ist recht anders zu dem, was ich sonst gewohnt bin zu fahren. Das war das größte Problem: die Beschleunigung, das Bremsen, schnelle Kurven... die Geschwindigkeiten sind sehr viel höher als in der DTM."

Dennoch fand Mortara Gemeinsamkeiten. "Der Fahrstil ist in jedem Rennauto in etwa derselbe. Der Unterschied ist, dass die Geschwindigkeiten in der Formel 1 so viel höher sind als in der DTM. Die Fahrtechnik ist mehr oder weniger dieselbe. Man muss sich immer etwas anpassen, das ist logisch, aber die Basics sind immer ziemlich die gleichen", analysierte er.

Sehen wir Mortara somit in Zukunft in der Königsklasse? Der Franko-Italiener wollte sich nicht klar äußern, bekannte sich aber zu Audi, was entweder auf einen DTM-Verbleib oder einen Wechsel auf die Langstrecke hindeutet. Von einer möglichen Zukunft in der Formel 1 will sich Mortara jedenfalls in der Gegenwart nicht ablenken lassen. "Ich bin nicht zu 100 Prozent auf die Formel 1 fokussiert, weil ich sonst in die Wand fahre", erklärte er.