Es war ein kurzes Vergnügen für Rahel Frey in Oschersleben. Bereits in Runde sechs ereilte die Schweizerin das Aus, nach einem Duell mit Susie Wolff war die Felge an ihrem Audi gebrochen. "Ich bin mit Susie zusammengestoßen. Ich habe eine Lücke gesehen und mich bei ihr angelehnt", schilderte Frey, die zunächst einen defekten Splitter vermutet hatte. "Es hat nur gescheppert und ich habe gedacht, das Auto fällt gleich auseinander", erzählte sie im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Noch wartet die 26-Jährige, die sich in ihrer zweiten DTM-Saison befindet, auf den ersten Punkterfolg, doch nach der Sommerpause zeigt die Formkurve stark nach oben und so lieferte sich Frey etwa auf dem Nürburgring ein packendes Duell mit Ralf Schumacher und auch die Leistungen im Qualifying verbesserten sich, wenn es auch noch nicht zum Einzug in Q2 reichte. "Im Qualifying sind wir auf einem guten Weg", bestätigte Frey, die sich für die beiden verbleibenden Rennen ein klares Ziel gesetzt hat.

"Ich will in Q2 kommen", stellte sie klar. "Vor der Saison habe ich gesagt, dass ich in die Punkte möchte, aber wenn man so weit hinten startet, ist das unglaublich schwierig", gab sich die Schweizerin keinen Illusionen hin. "Q2 ist das primäre Ziel und da bin ich nahe dran." In Oschersleben belegte Frey im Zeittraining den 18. Platz, vergab aber eine bessere Zeit durch einen Fehler in Kurve acht, wo sie nicht aggressiv genug über die Randsteine räuberte. "Die Runde war gut, aber es reicht noch immer nicht", analysierte die Audi-Pilotin. Ob es ihr im Falle eines Einzugs in Q2 gelänge, eine weitere halbe Sekunde zu finden, wollte Frey nicht bejahen, ausschließen wollte sie das aber auch nicht. "Die letzte halbe Sekunde ist ein anderes Thema, aber wenn es läuft, dann läuft es einfach."

Valencia wird hart

Das Saisonfinale führt die DTM zunächst nach Valencia und dann zum Abschluss nach Hockenheim, wo auch der Auftakt bestritten wurde. "Hockenheim wird uns mehr als Valencia entgegenkommen", blickte Frey voraus. In Spanien werde man hart kämpfen müssen, da die mittelschnellen Kurven dem Audi nicht liegen. Zwar verfügt der spanische Kurs über eine ähnliche Streckencharakteristik wie Zandvoort, wo es zuletzt für die Ingolstädter hervorragend lief, aber in den Niederlanden sei der Belag wesentlich aggressiver und zudem lagen die Temperaturen tiefer, führte Frey aus. "Man muss abwarten, aber ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster."