Robert Wickens arbeitete sich in Oschersleben von Startplatz 13 bis auf Rang sieben nach vorne und fügte seinem Konto weitere sechs Punkte hinzu. Dabei spielte der Rookie seine größte Stärke aus: den Start. "Platz sieben war besser, als ich erwartet hatte. Man schafft es nicht jeden Tag, sich in Oschersleben sechs Plätze nach vorne zu arbeiten. Der Start war fantastisch, ich bin von Platz 13 auf 7 nach vorne gekommen", berichtete Wickens Motorsport-Magazin.com. "Jeder bei Mercedes und im Team hat einen tollen Job gemacht. Sie haben mir ein gutes Auto hingestellt. Im ersten Stint konnte ich vom Achtplatzierten und den Autos dahinter wegziehen. Das hat mir das Leben leichter gemacht und ich konnte nach vorne schauen."

Dennoch bezeichnete der Kanadier das Rennen als hart. "Oschersleben ist mental sehr anspruchsvoll. Der Kurs hat viele Kurven, es ist leicht, Fehler zu machen. Ich habe auch immer gehört, dass Oschersleben die höchste Ausfallquote hat. Normalerweise schaffen es viele Autos nicht ins Ziel", wusste er um die Tücken der Strecke in der Magdeburger Börde. "Als ich eine sichere Lücke nach hinten hatte, habe ich begonnen, auf das Auto aufzupassen, habe die Kerbs in den Schikanen nicht so hart genommen und so weiter. Ich habe einfach versucht, das Rennen zu managen."

Technische Probleme gegen Rennende

Doch während er sein Rennen managte, holte Mattias Ekström in großen Schritten auf. "Ich hatte ein paar Probleme im Auto, der Funk funktionierte nicht mehr, auch die Anzeige war nicht mehr in Ordnung. Ich konnte meine Rundenzeiten nicht sehen, also war es schwierig, mein Rennen zu managen, da ich meine Rundenzeiten nicht sehen konnte und somit nicht wusste, wie viel ich pushen musste", schilderte er seine brenzlige Lage. "Aber am Ende war ich mit dem Abstand zufrieden und ich wusste, dass Ekström nicht an mir vorbeikommen würde." So kam Wickens knapp neun Zehntel vor dem Schweden als Siebter ins Ziel.

Auch wenn der Start die große Stärke des 23-Jährigen ist, ganz ohne Lackaustausch ging seine Aufholjagd in Oschersleben nicht vonstatten. "Es gab überall Berührungen, ich hatte eine Berührung an einer Seite ich habe vorne jemanden berührt... Die erste Kurve ist so eng, da ist es im Mittelfeld fast unmöglich, keine Berührung zu haben", relativierte er. "Ich war sicherlich nicht der einzige Fahrer, der in der ersten Kurve eine Berührung hatte. Ich fahre nicht gerne so, ich möchte niemanden treffen, aber manchmal passiert das. In Zandvoort wurde ich von hinten getroffen. Wenigstens habe ich denjenigen nicht aus dem Rennen befördert. Es ist eine harte Kurve, man kommt fast im fünften Gang an. Ich konnte nirgendwo hin und war in der Mitte von drei Autos und das Auto vor mir bremste sehr früh - also ist es, wie es ist", schloss er ab.