Nur Schadensbegrenzung konnte Martin Tomczyk in Oschersleben betreiben. Der amtierende DTM-Meister wurde für seine Kollision mit Gary Paffett in Zandvoort mit fünf Strafplätzen in der Startaufstellung belegt. Doch das erklärte Ziel zu erreichen wurde weiter erschwert, als dem BMW-Piloten bei heftigem Überfahren der Kerbs im freien Training am Samstagmorgen die Radaufhängung brach. "Das Teil, das gebrochen ist, hatte schon Ermüdungserscheinungen, deshalb haben wir es ausgewechselt und jetzt ist wieder alles okay", sagte der RMG-Pilot gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Einige Experten hatten gemutmaßt, dass sich Tomczyk das Auto wegen zu heftigen Räuberns über die Kerbs kaputt gefahren habe. Doch dieser wiegelte ab: "Wir fahren immer so weit darüber. Eigentlich war das nicht extrem, natürlich ist das immer Ansichtssache. Aber man muss da cutten und das Auto muss das aushalten. Normalerweise tut es das ja auch." Das Qualifying wurde so in doppelter Hinsicht belastet: Einerseits habe er keine Runde mehr auf frischen Reifen fahren können, beklagte sich Tomczyk, andererseits sei das Auto erst auf die letzte Sekunde fertig geworden.

Taktik für erste Kurve steht

"Es waren keine Setupänderungen mehr möglich; ich bin so gefahren, wie das Auto mir hingestellt wurde", maulte der 30-Jährige. "Wir wussten, dass nicht perfekt war, aber dafür sind wir sehr zufrieden mit der Zeit", konnte er dem Tag doch noch Positives abgewinnen. Durch die Strafversetzung muss er nun aber von der elften Position starten, wodurch er mitten in der gefährlichen Zone platziert ist, wenn sich das Feld in Turn 1 stürzt. "Ich muss heil um die erste Kurve kommen und dann schauen wir mal", will sich der Rosenheimer auf keinerlei Prognosen einlassen.

Allerdings hat er sich schon eine Taktik zur Risikominimierung zurechtgelegt. "Ich werde versuchen, in den Rückspiegel und nach vorne zu schauen und hoffen, dass ich gut rumkomme. Man kommt aus recht hoher Geschwindigkeit auf den Bremspunkt zugeflogen und von meiner Position aus gesehen drücken noch zehn Autos von hinten, das ist das Schwierige." Der Startplatz hat aber auch positive Seiten: "Das Überholen geht hier gut und ich überhole gerne. Mit Platz fünf oder sechs wäre ich zufrieden." An eine Aufholjagd wie 2011 glaubt er aber nicht: "Damals hat es geregnet. Morgen wird es aber zuschauerfreundlich und nicht Tomczyk-freundlich."