Edoardo Mortara ist der Sieger des Rennens im niederländischen Zandvoort. Der Audi-Pilot feierte seinen zweiten DTM-Sieg vor seinen Markenkollegen Mike Rockenfeller und Mattias Ekström. Pole-Sitter Timo Scheider blieb am Start stehen und musste im weiteren Verlauf des äußerst turbulenten Rennens aufgeben. Der Meisterschaftsführende Gary Paffett wurde hinter Bruno Spengler Siebter, der wiederum in der Tabelle von Jamie Green überholt wurde.

Unter leichtem Nieselregen nahmen alle Piloten das Rennen auf Slicks auf. Timo Scheider blieb am Start stehen und fiel bis auf den 14. Platz zurück, während Rockenfeller vor Mortara und Albuquerque die Führung übernahm. Paffett verbesserte sich in den ersten Kurven auf den fünften Rang und Bruno Spengler sprang von Position 18 auf den elften Platz.

Kollision am Start

Im Startgetümmel kam es zu einer Kollision zwischen Christian Vietoris und Robert Wickens, nach der beide Piloten ausschieden und auch Rahel Frey sowie Miguel Molina mussten das Rennen aufgeben. Aufgrund der Zwischenfälle ging das Safety Car auf die Strecke. "Ich bin gut weggekommen, hatte dann aber eine Berührung und die Hinterachse ist gebrochen", schilderte Vietoris. "Schade, denn bei diesem Wetter wäre einiges möglich gewesen."

Die Safety-Car-Phase endete in Runde vier. In der ersten Kurve manövrierte sich Green an Paffett vorbei und schnappte sich in weiterer Folge auch den auf Position vier liegenden Albuquerque. Timo Scheider musste aufgrund einer defekten Motorhaube, die er sich im Zuge einer Kollision mit David Coulthard zugezogen hatte, die Box anlaufen und fiel an das Ende des Feldes zurück. Rockenfeller konnte sich in den ersten Runden von seinen Verfolgern absetzen, während sich Adrien Tambay und Martin Tomczyk einen harten Kampf um P7 lieferten.

Scheider scheidet aus

In der sechsten Runde verlor Scheider zum zweiten Mal seine Motorhaube und blieb in der Boxenausfahrt stehen, was einen erneuten Einsatz des Safety Cars hervorrief. Aufgrund der zahlreichen Karbonteile auf der Start- und Ziel-Geraden wurde das Feld durch die Boxengasse geführt. "Es ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte", zeigte sich Scheider frustriert. "Die Kupplung ist zweimal zu früh gekommen, ich habe die Drehzahl nicht halten können und den Motor abgewürgt. Dann kam auch noch die Berührung mit Coulthard, das passt zur Saison."

Beim zweiten Re-Start kam es an der Spitze zu keinen Verschiebungen, auch wenn Paffett und Tomczyk ihre Vordermänner gehörig unter Druck setzten. Ekström, Mortara, Paffett und Tomczyk eröffneten in der zehnten Runde die erste Serie der Boxenstopps, bei denen es aber zu keinen Positionsverschiebungen kam. Aufgrund eines schlechten Stopps musste Green Albuquerque, Tambay und Tomczyk passieren lassen, während Rockenfeller sich knapp vor Mortara halten konnte.

In Rundet 13 setzte sich Tomczyk endlich an Tambay vorbei und einen Umlauf später überholte Paffett Ekström, was ihn auf die dritte Position beförderte. Der Meisterschaftsführende setzte in weiterer Folge Mortara unter Druck, während Coulthard aufgrund eines schlecht montierten Reifens an der Box viel Zeit verlor und sich am Ende des Feldes einordnete.

Die zweite Serie der Boxenstopps wurde von Ekström in der 18. Runde eröffnet, während sich Paffett an Tambay versuchte, der seinerseits den Kontakt zu Tomczyk abreißen lassen musste. Tomczyk kam eine Runde später in die Box und versuchte, sich so an Albuquerque vorbeizumanövrieren, was ihm auch gelang.

Mit frischen Reifen kämpfte sich Bruno Spengler zur Halbzeit des Rennens bis auf die achte Position nach vorne und drehte teilweise die schnellsten Runden im Feld. Nach seinem zweiten Boxenstopp musste Paffett Ekström in der ersten Kurve passieren lassen und wurde seinerseits prompt von Tomczyk unter Druck gesetzt. David Coulthard musste hingegen seinen Boliden abstellen und das Rennen aufgeben.

David Coulthard fuhr kein glückliches Rennen, Foto: RACE-PRESS
David Coulthard fuhr kein glückliches Rennen, Foto: RACE-PRESS

Kollision an der Spitze

Zwischen Ekström, Paffett und Tomczyk entwickelte sich ein harter Platz um den dritten Rang, bei dem es auch zum Lackaustausch kam. Im wieder einsetzenden Regen drehte Tomczyk in der ersten Kurve aufgrund blockierender Reifen Paffett um, zwang auch Albuquerque in das Kiesbett und musste das Rennen aufgeben. Paffett fiel auf P12 zurück, während sich Spengler bereits auf die fünfte Position verbesserte, aber seinerseits von Green überholt wurde. Der Brite schnappte sich in weiterer Folge auch Tambay und nahm den vierten Rang ein.

Nach wenigen Minuten ließ der Regen wieder deutlich nach und Mortara holte in Riesenschritten auf den in Front liegenden Rockenfeller auf und ging in Runde 31 an seinem Markenkollegen mit einem gewagten Manöver vorbei, bei dem Rockenfeller Mühe hatte, sich auf der Strecke zu halten. Nach zwei Ausflügen in den Kies musste Albuquerque seinen Audi an der Box abstellen.

Paffett pflügt durch das Feld

Nach seiner kurzen Schwächephase setzte Rockenfeller den in Führung liegenden Mortara wieder gehörig unter Druck, der diesem aber standhielt und nach Spielberg seinen zweiten Sieg feierte. Der Audi-Triumph wurde durch Ekströms dritten Platz komplettiert und Adrien Tambay sammelte als Fünfter erstmals Punkte.

Paffett legte nach seinem Rückfall die schnellsten Runden im Feld hin, arbeitete sich an Dirk Werner, Augusto Farfus und Ralf Schumacher vorbei wieder bis auf den siebten Rang nach vorne und betrieb damit noch Schadensbegrenzung, büßte aber auf Green, der Vierter wurde und Spengler, den Sechsten, Zähler ein. Nach 75 Minuten wurde das Rennen beendet, da aufgrund der zahlreichen Zwischenfälle nicht die volle Distanz von 44 Runden abgespult werden konnte.