Der Circuit Park Zandvoort stellt allein aufgrund seiner Lage schon eine Besonderheit im DTM-Kalender dar. "Die Strecke ist schön gelegen, durch Dünen und die Nähe zum Meer ist sie einzigartig", erklärte der Sieger von 2011, Mike Rockenfeller. "Die Strecke hat Charakter, ist nicht am Reißbrett entstanden, sondern direkt in die Landschaft eingebettet", bestätigt Dirk Werner, der den 4,307-Kilometer-Kurs zuletzt vor sechs Jahren unter die Räder nahm.

Die idyllische Lage hat jedoch auch ihre Tücken. "Häufig liegt Sand neben der Ideallinie. Man sollte nicht von der Ideallinie abkommen, um keinen Grip zu verlieren; vor allem im Qualifying ist das extrem wichtig", weiß Rockenfeller, der auch die weiteren Knackpunkte der Strecke gut kennt. "Sie ist schnell, hat wenige Auslaufzonen und einige blinde Ecken. Ich persönlich mag die Rechts-Bergab-Passage nach der Kuppe ganz besonders", erklärt er. "Für uns Fahrer ist der Kurs nicht einfach. Sie hat viele Mutkurven, in denen man sich einfach trauen muss, mit viel Schwung durchzufahren", ergänzt BMW-Pilot Martin Tomczyk.

Markenkollege Bruno Spengler mag den Kurs sehr, bezeichnet ihn jedoch im Vergleich mit modernen Kursen als etwas altmodisch. "Zandvoort ist flüssig zu fahren, trotzdem sind die vielen schnellen Kurven nicht einfach. Dann kommen auch noch der Wind und der herüberwehende Sand dazu. Deshalb können sich die Streckenverhältnisse ziemlich schnell ändern. Das macht es für die Teams besonders schwierig, die perfekte Abstimmung zu finden", nennt er die spezifischen Herausforderungen.

Die Fans nehmen in Zandvoort einfach auf den Dünen Platz, Foto: DTM
Die Fans nehmen in Zandvoort einfach auf den Dünen Platz, Foto: DTM

Trotz der geringen Streckenbreite gibt es in Zandvoort einige Stellen zum Überholen. "Hier kann man aus Fehlern der Konkurrenz gut Profit schlagen", weiß Mike Rockenfeller. "Die Atmosphäre mit vielen Zuschauern ist zudem toll. Etwas Besonderes in Zandvoort ist, dass die Fans einen Strandbesuch mit dem DTM-Rennen kombinieren können."

Bevor es an den Strand geht, können die Fans 44 Runden lang verfolgen, welcher Fahrer die Herausforderungen am besten meistert. Im vergangenen Jahr fuhr Mike Rockenfeller seinen ersten DTM-Sieg ein. Von der Pole Position war Bruno Spengler gestartet, der im Qualifying eine 1:31,805 in den Asphalt gebrannt hatte. Das ist in den Dünen von Zandvoort jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Den Streckenrekord im Qualifying hält Mattias Ekström mit einer 1:31,012, im Rennen war Timo Scheider in 1:32,967 bislang der Schnellste.

Der Circuit Park Zandvoort erfreut sich im ganzen Fahrerlager großer Beliebtheit. "Für mich ist Zandvoort die schönste Strecke im Kalender", schwärmt Rockenfeller. Wer sich am kommenden Samstag im Qualifying in eine gute Ausgangslage bringt und die 189,508 Kilometer Renndistanz am Sonntag als Erster bezwingt, kann sich nicht nur mit Champagner, sondern auch mit einem Sprung in die Nordsee belohnen.