Heiß, heißer, Nürburgring. Fahrer und Fans reiben sich bei einem Blick auf die Wettervorhersage zum Rennwochenende die Augen: Nirgendwo sieht man Regentropfen, stattdessen strahlen einem große Sonnen-Symbole ins Gesicht. Für den Samstag sind 30 Grad vorhergesagt, am Rennsonntag soll das Barometer in der Eifel gar auf 33 Grad ansteigen. Eine besondere Herausforderung für die DTM-Piloten und natürlich auch die Autos. Motorsport-Magazin.com hat sich im Fahrerlager umgehört, wie die Protagonisten den hitzigen Bedingungen trotzen wollen. Augusto Farfus bot uns beim Interview netterweise sogar ein Eis am Stiel an, um etwas abzukühlen - ein gern gesehenes Präsent bei rund 25 Grad.

"Es soll extrem warm werden, wir haben schon einige Schlüsse daraus gezogen", sagte Timo Scheider. "Man sollte auf jeden Fall mit einer Kühlweste fahren. Gleichzeitig werden auch besondere Herausforderungen an Material und Autos gestellt, die in der Form neu sind in dieser Saison." Es seien beim Setup der Boliden besondere Vorkehrungen zu treffen, um die Hitzeschlacht ordentlich bewältigen zu können. "Wir müssen Reifentemperaturen und Reifendruck in den Griff bekommen", erklärte der Audi-Pilot. "Man kann seinen Fahrstil etwas anpassen, aber auch einiges über das Setup regeln. Eine komplette Renndistanz wird bei diesen Herausforderungen mit Sicherheit eine harte Aufgabe für Mensch und Material."

Bruno Spengler sieht das ähnlich und warnt gleichzeitig vor den wechselhaften Bedingungen bezüglich des Wetters. "Es ist schwierig, dass die Streckentemperaturen sich nachmittags im Vergleich zum Morgen deutlich ändern", so der BMW-Pilot. "Dinge, die du morgens ausprobierst, können nachmittags nicht mehr funktionieren, weil die Bedingungen so unterschiedlich sind." Interessant: Am Norisring trickste BMW bei Spenglers M3 und verpasste ihm ein weißes Dach - diese Farbe zieht die Hitze bekanntlich nicht so stark an wie schwarz. In der Eifel trat der Franko-Kanadier am Freitag allerdings wieder mit seinem komplett mattschwarzen Boliden an. Am Samstagmorgen entschied sich Schnitzer jedoch, Spengler wieder ein weißes Dach zu verpassen.

Dass die Temperaturen eine entscheidende Rolle spielen, weiß selbst DTM-Rookie Dirk Werner - heißes Wetter kennt er noch gut aus seinen ALMS-Einsätzen in Übersee. "Temperaturen sind wichtig für Setup und auch dafür, wie sich die Strecke entwickelt", klärt der BMW-Pilot auf. "Die Balance verändert sich und man muss immer am Ball bleiben." Der Schritt von Qualiabstimmung zur Rennabstimmung sei zwar auf allen Strecken ähnlich, doch man dürfe die Streckenveränderungen nicht verschlafen. Viel wird derzeit im Fahrerlager über das Wetter und angepasste Setup-Einstellungen spekuliert - doch am Ende könnte es trotzdem wieder schütten wie aus Eimern. Wie heißt es so schön in der Eifel: Der Ring hat sein eigenes Wetter.