Joey Hand lebt Motorsport. Er pendelt zwischen DTM und American Le Mans Series und ist zudem Mitbesitzer eines Kartshops, eines Kartrennteams und einer Kartstrecke - und baut damit bereits für die Zukunft vor. "Ich habe das Kartteam mit dem Hintergedanken gegründet, dass ich, wenn ich meine Rennfahrerkarriere beendet habe, mit einem Kartprogramm weitermache", erklärte Hand gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Als ich mit dem Kartprogamm anfing, fuhr ich nur neun Rennen in der ALMS, und ich hatte viel Zeit. Jetzt bin ich im Motorsport auf höchstem Niveau angekommen, fahre in Europa und den USA, und jetzt habe ich keine Zeit", musste er allerdings feststellen.

Der Zeitmangel beeinflusst auch seine weiteren Überlegungen, wie er die Zeit nach seiner aktiven Karriere als Rennfahrer gestalten könnte. "So viel wie ich Rennen fahre, weiß ich nicht, ob ich einmal ein Teambesitzer sein möchte oder nicht. Der Rennsportzirkus ist eine harte Welt", meinte Hand. "Für mich ist klar: ich werde den Rennsport nie verlassen! Ich werde, so lange ich lebe, in den Rennsport involviert sein, das ist sicher. Vielleicht werde ich mal Kommentator, vielleicht werde ich Teambesitzer, vielleicht baue ich ein Auto... ", spielte er die Möglichkeiten durch.

Mehr Zeit mit der Familie

Doch neben dem Rennsport steht für den Familienvater noch etwas anderes im Fokus. "Wenn ich meine Karriere beende, will ich vielleicht Zeit mit meinen Kindern verbringen. Ich hoffe, meine Karriere dauert noch etwas an. Ich plane, so lange zu fahren, wie ich wettbewerbsfähig bin", gestand der US-Amerikaner. "Ich habe meiner Frau und meinen Kindern gesagt, wenn sie älter sind, bequem reisen und auf sich selbst aufpassen können, können sie mich häufiger begleiten."

Sein Sohn Chase, der im kommenden Monat sechs Jahre alt wird, würde bereits jetzt gerne seinen Vater zu den Rennwochenenden begleiten. Hand stellte jedoch klar, dass er das erst mit zehn oder elf Jahren dürfe. "Dann könnte er beim Team bleiben, so lange ich fahre, und abends könnte ich Zeit mit ihm verbringen. Ich freue mich schon darauf, wenn meine Kinder eines Tages alleine mit mir kommen können und meine Frau mitkommt", meinte Hand. "Wir verbringen so viel Zeit auf der Piste, die Zeit geht so schnell vorbei. Wenn ich kann, werde ich sie zu mehr Rennen mitnehmen."

Rennsportbegeisterung in der zweiten Generation

Rennsportbegeisterung legen sein Sohn und seine Tochter bereits jetzt an den Tag. "Leider mögen sie es Rennen zu fahren. Ich sage leider, weil es ein teurer Sport ist, vor allem in jungen Jahren mit Kartsport und so weiter", sagte Hand. Derzeit würden seine Kinder jedoch nur mit kleinen elektrischen Autos auf dem Grundstück gegeneinander fahren.

Noch sind die beiden also keine wirklichen Rennen gefahren, weshalb sich die väterliche Sorge in Grenzen hält. "Ich habe noch nicht so viel Angst. Ich habe meinen Sohn zum ersten Mal in einem Gokart auf einer Rennstrecke fahren lassen und ich war nervös. Meine Frau will, dass er das macht, sie steht da dahinter", erläuterte Hand. "Sie ist nämlich auch Gokart gefahren. Wir haben uns beim Gokart-Fahren kennengelernt. Wir sind seit 17 Jahren zusammen, wir haben mit Zwölf angefangen Gokart zu fahren, mit 16 haben wir angefangen zu Daten. Sie ist eine Rennfahrerin, die Kinder haben das also im Blut."

Hand würde lieber seinem Sohn als seiner Tochter eine Motorsportkarriere wünschen. "Wenn meine Tochter Rennen fahren will, gibt das großen Ärger. Sie ist so ein Schatz. Ich weiß nicht, ob ich zusehen könnte, wie sie da draußen Rad an Rad mit anderen kämpft, hart Rennen fährt - sie ist eben mein kleiner Schatz", erklärte Hand.