Besser hätte das dritte Rennwochenende des Jahres für Mercedes nicht starten können. Die Stuttgarter sicherten sich in Form von Gary Paffett nicht nur ihre erste Pole Position der Saison, sondern belegen dank Christian Vietoris die komplette erste Startreihe. Der Meisterschaftsführende Paffett wird damit seiner Favoritenrolle gerecht. Wie wichtig eine gute Ausgangsposition ist, weiß der Brite kurz vor seinem Heimrennen. "Es ist ganz wichtig, von vorne loszufahren", so der Pole-Mann. "Hier ist es so schwierig zu überholen, das Team hat wirklich einen tollen Job gemacht. Es war ein perfekter Tag."

Nach den ersten beiden Qualifyings hieß es, dass Mercedes zwar über eine starke Rennpace verfüge, auf der schnellen Runde jedoch noch Probleme habe. "Wir wussten, dass wir an unserer Quali-Performance arbeiten müssen, das ist uns gelungen", meint Paffett. "Es kommt darauf an, alles über eine Runde aus dem Auto herauszuholen. Es hat hier nicht an der kurzen Runde gelegen, denn auch hier muss man eine perfekte Runde fahren, es zählt jede Tausendstelsekunde."

In Q4 brauchte Paffett für seine schnelle Runde 41,266 Sekunden - eineinhalb Hundertstel schneller als Markenkollege Vietoris. Paffett leistete sich in Turn 1 zwar einen kleinen Fehler, doch die beiden anderen Sektoren liefen ziemlich perfekt. "Es ist großartig, dass ich Christian noch schlagen konnte, deshalb bin ich sehr glücklich", so der Brite. Jetzt freut er sich auf sein Heimrennen. "Du kannst dich hier nie zurücklehnen, musst immer arbeiten und darfst dir keinen Fehler erlauben", beschreibt er die Anforderungen der 98 Runden.

Paffett ist zuversichtlich, seine Führung in der Meisterschaft noch weiter ausbauen zu können - die Grundlage ist jedenfalls geschaffen. "Wenn wir hier gewinnen könnten, dann wäre das unglaublich", wagt Paffett einen Blick in die Zukunft. "Von der Pole aus haben wir beste Chancen auf ein gute Ergebnis. Da die Autos so eng beieinander liegen, wird es auf eine gute Strategie ankommen."

Maro Engel traut seinem ehemaligen DTM-Kollegen einiges zu. "Ich tippe auf Gary", sagt Engel im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Der war in Brands Hatch schon immer schnell und kam hier gut zurecht. Der eigentliche König von Brands Hatch, Paul Di Resta, fährt ja nicht mehr in der DTM. Der war hier eigentlich unschlagbar, aber Gary kam meist dahinter."