Am kommenden Wochenende ist die DTM zum 14. Mal in der Niederlausitz zu Gast. Seit der Eröffnung des EuroSpeedway Lausitz im Jahr 2000 fand jedes Jahr ein DTM-Lauf statt - 2005 waren es sogar zwei, da das Rennen in Frankreich abgesagt werden musste und der Lausitzring einsprang. Bei der Premiere konnte allerdings kein Sieger gekürt werden, da das Rennen aufgrund starken Regens nach mehreren Runden hinter dem Safety-Car abgebrochen wurde.

Der Kurs in der Nähe von Klettwitz bietet zahlreiche Streckenvarianten, darunter das einzige Tri-Oval in Europa nach amerikanischem Vorbild. 2003 planten die Veranstalter, die DTM-Boliden nach der Start-Ziel-Gerade auf die erste Steilkurve des Triovals zu schicken. Nachdem im Training Reifenschäden an mehreren Fahrzeugen aufgetreten waren, verzichtete man im Rennen jedoch auf diese Variante.

Die Start-Ziel-Gerade ist 684 Meter lang, Foto: Sutton
Die Start-Ziel-Gerade ist 684 Meter lang, Foto: Sutton

Stattdessen nehmen die DTM-Boliden den 3,478 km langen Grand-Prix-Kurs unter die Räder, der zwei Mal leicht verändert wurde. 2007 verengte man die Startkurve durch mobile Kerbs, um das Überholen zu erleichtern. Ein Jahr später wurde zudem die Boxeneinfahrt hinter Kurve 3 verlegt, da es 2007 im Rennen zu einer kuriosen Situation gekommen war. Die Boliden, die durch die Boxengasse fuhren, waren inklusive Reifenwechsel schneller als die Fahrzeuge, die hinter dem Safety-Car auf der Strecke fuhren, da sie etwa 250 Meter weniger absolvieren mussten.

Von 250 auf 70 km/h innerhalb weniger Sekunden

Gary Paffett, der 2005 und 2009 auf dem Lausitzring siegte, bezeichnet die Strecke mit ihren 12 Kurven und der 684 Meter langen Start-Ziel-Gerade als technisch sehr anspruchsvoll. "Es gibt nur eine schnelle Kurve und viele Schikanen", nennt er die Gründe für seine Einschätzung. Markenkollege David Coulthard pflichtet ihm bei. "Der Lausitzring ist eine komplexe Strecke, auf der Fahrer und Fahrzeug sehr gut aufeinander abgestimmt sein müssen. Es gibt eine schnelle und viele langsame Kurven, die man recht hart und spät anbremsen muss", erläutert er.

David Coulthard weiß, dass Fahrer und Fahrzeug perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen, Foto: DTM
David Coulthard weiß, dass Fahrer und Fahrzeug perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen, Foto: DTM

"Dabei kommt es auf eine gute Traktion beim Beschleunigen und eine passende Abstimmung der Vorderachse bei niedrigen Geschwindigkeiten an", weiß der Schotte. "In der ersten Kehre ist es durchaus möglich, ein Überholmanöver zu setzen, wenn der Vordermann innerhalb weniger Sekunden von 250 km/h auf ungefähr 70 km/h herunterbremsen muss." Auch für Ralf Schumacher, der zum fünften Mal auf dem Lausitzring startet, ist die Abstimmungsarbeit der kritische Punkt. "Die Herausforderung auf dieser Strecke ist es, sowohl auf der langen Geraden als auch im winkligen Infield schnell zu sein."

Noch eine weitere Herausforderung wartet auf die Fahrer: Der Lausitzring ist einer von drei Kursen im DTM-Kalender der Saison 2012, der gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird.